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Gazprom legt jahrelangen Kartellstreit mit der EU bei

Erscheinungsdatum Website: 24.05.2018 14:30:13
Erscheinungsdatum Publikation: 25.05.2018

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BRÜSSEL (Dow Jones)--Gazprom hat sich offiziell zur Änderungen einiger Geschäftspraktiken verpflichtet, um einen jahrelangen Kartellstreit mit der Europäischen Union beizulegen. Im Zuge dessen könne der staatliche Konzern eine milliardenschwere Geldbuße vermeiden, teilte die EU-Kommission mit.

Im Gegensatz dazu wurden Internetkonzerne wie Alphabet und Google von der EU wegen ihrer Geschäftsgebaren mit Milliardenstrafen belegt. Die Einigung mit Gazprom fällt zudem in eine Zeit, in der die Beziehungen zwischen Russland und dem Westen angespannt sind.

Gazprom habe sich für einen Zeitraum von acht Jahren zu einer Reihe von Zusagen verpflichtet, die den freien Gasfluss in Mittel- und Osteuropa zu wettbewerbsfähigen Preisen ermöglichen, teilte die Brüsseler Behörde mit. Einige dieser Änderungen habe das Unternehmen bereits aus eigenem Antrieb auf Kundendruck vorgenommen.

"Wir sind mit der heute von der Europäischen Kommission angekündigten Entscheidung über die Beilegung der Untersuchung zufrieden", sagte Alexander Medwedew, stellvertretender Vorsitzender von Gazprom. "Wir glauben, dass die heutige Entscheidung das vernünftigste Ergebnis für das gute Funktionieren des gesamten europäischen Gasmarktes ist."

Sollte der Konzern seine Zusagen nicht einhalten, könnte er laut EU mit einer Geldstrafe von bis zu 10% seines Jahreseinkommens belegt werden.

Unter anderem habe sich Gazprom verpflichtet, vertragliche Beschränkungen aufzuheben, die Kunden daran hinderten, Gas über ihre Grenzen hinweg weiterzuverkaufen. Der Konzern habe auch versprochen, die Gaspreise an das Preisniveau auf den wettbewerbsintensiven westeuropäischen Gasmärkten anzupassen, und werde es den Kunden ermöglichen, häufiger nach Preisanpassungen zu fragen, so die Kommission.

rus/25.5.2018

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