Ostwirtschaftsreport

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Glencore lässt geplanten Rosneft-Anteilsverkauf fallen

Erscheinungsdatum Website: 09.05.2018 11:20:04
Erscheinungsdatum Publikation: 15.05.2018

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LONDON (Dow Jones)--Der Minenkonzern Glencore und Katar haben Pläne aufgegeben, ihre rund 9 Mrd US-Dollar schwere Beteiligung am staatlichen russischen Ölunternehmen PAO Rosneft zu verkaufen. Abgeben wollten beide die Beteiligung an ein einst im Höhenflug befindliches chinesisches Unternehmen, das mittlerweile aber Gegenstand von Untersuchungen Beijings ist.

Glencore und Katar teilten mit, eine im September getroffene Vereinbarung mit dem vermeintlichen Käufer CEFC China Energy zu beenden. Insgesamt beläuft sich die Beteiligung beider an Rosneft auf rund ein Fünftel. Durch das Geschäft hätte CEFC einen Anteil von knapp über 14% an Rosneft erhalten sollen, um so die Verbindung zwischen Moskau und Beijing im Energiegeschäft zu stärken.

Ende 2016 als das russische Finanzsystem vor dem Hintergrund niedriger Ölpreise unter Druck geraten war, hatte Moskau eingewilligt, ein 19,5-prozentiges Paket an Glencore und den Investmentfonds des Golf-Emirats für rund 11,3 Mrd Dollar zu verkaufen.

Im März hatte das Wall Street Journal berichtet, dass gegen CEFC-Unternehmenschef Ye Jianming in China Ermittlungen aufgenommen wurden. Wo sich Ye, der im Ölgeschäft ein Vermögen angehäuft hat und der enge Verbindungen zum chinesischen Militär und Geheimdienst haben soll, derzeit aufhält, ist unbekannt. Seit seinem Verschwinden haben Banken Kreditlinien für das Unternehmen zurückgerufen und CEFC versucht, in China an Geld zu kommen.

CEFC hat es in der Vergangenheit bereits mehrfach nicht geschafft, einige seiner größten Projekte abzuschließen, darunter eine größere Expansion in Tschechien, die Übernahme von rund 20% am Finanzdienstleister Cowen Group und der Kauf eines portugiesischen Versicherers.

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