GUS-Republiken Aktuell

Der Newsletter enthält auf die Region bezogene Meldungen zu Unternehmen, Wirtschaft und Politik, Branchen und Märkten, Konjunktur und gibt wertvolle Tipps zu Finanzierungen, Investitionen und Privatisierung. Ausschreibungen und Veranstaltungshinweise runden das Angebot ab.

Ukraine springt nach Russlands Rückzug bei Vermietung von Flugzeugen an Nato ein

Erscheinungsdatum Website: 30.04.2018 14:15:03
Erscheinungsdatum Publikation: 02.05.2018

zurück zur Übersicht

KIEW (AFP)--Nach dem Rückzug Russlands aus einem Chartervertrag mit der Nato über die Bereitstellung von Transportflugzeugen will nun die Ukraine einspringen: Das ukrainische Staatsunternehmen Antonov Airlines werde der Allianz "so viele Flugzeuge wie benötigt zur Verfügung stellen", sagte eine Firmensprecherin der Nachrichtenagentur AFP. Das Unternehmen könne "garantieren", dass die Nato trotz des russischen Rückzugs aus dem Vertrag mit ausreichend vielen Transportflugzeugen vom Typ Antonow 124 versorgt sei.

Mehrere Nato-Staaten mieten seit Jahren in der Ukraine und in Russland die militärisch wichtigen Großraumflugzeuge, weil die Nato selbst derzeit nur über eingeschränkte Luftladekapazitäten verfügt. Daran sind auch die anhaltenden Probleme beim europäischen Transportflugzeug A400M schuld.

Russland hatte Mitte April angekündigt, die Bereitstellung des Großraum-Transportflugzeugs Antonow 124 für die Streitkräfte der Nato zu stoppen. Der 2006 geschlossene Vertrag mit zehn Nato-Ländern zum Einsatz des Flugzeugs soll nach dem Auslaufen zum Jahresende nicht mehr verlängert werden.

Die Bekanntgabe der russischen Entscheidung fiel in eine Zeit wachsender Spannungen zwischen Russland und dem Westen. Auch die Bundeswehr setzt die Antonow-Maschinen ein. Einige von ihnen sind am Flughafen Leipzig-Halle stationiert.

Die Bundeswehr bezeichnet die Antonow 124 auf ihrer Internetseite als "fliegenden Güterzug". Die Maschine kann beispielsweise Panzer und Hubschrauber an Einsatzorte fliegen. Die deutsche Truppe nutzte das Flugzeug etwa, um Kampfpanzer vom Typ Tiger zum Einsatz im westafrikanischen Krisenstaat Mali zu fliegen.

Auch Frankreich setzte bislang stark auf die Transportkapazitäten der Antonow 124. Ein französischer Parlamentsbericht kam vor einem Jahr zu dem Schluss, dass die Streitkräfte des Landes beim Lufttransport eine "sehr starke Abhängigkeit" von russischen und ukrainischen Partnern aufwiesen.

Die bisherige Bereitstellung der russischen Flugzeuge erfolgte im Rahmen des sogenannten Salis-Vertrags. Daran beteiligt sind neben Deutschland und Frankreich noch Belgien, Tschechien, Ungarn, Luxemburg, Norwegen, Polen, die Slowakei und Slowenien.

Die Nato-Staaten bezogen die Antonows allerdings nicht ausschließlich von Russland. Auch das ukrainische Unternehmen Antonov Airlines stellte bislang schon einige Maschinen bereit.

gus/2.5.2018

zurück zur Übersicht