Maschinen & Fahrzeuge

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Neue dynamische Märkte, vor allem in den Boomregionen Asiens und Osteuropas, gewinnen für den deutschen Automobil- und Maschinenbau zunehmend an Bedeutung. 

VDMA ist zuversichtlich

Erscheinungsdatum Website: 23.04.2018 14:35:03
Erscheinungsdatum Publikation: 24.04.2018

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HANNOVER (ma)--Die Maschinenbauer in Deutschland rechnen für das laufende Jahr mit einer anhaltend guten Konjunktur. Das Wachstum der vergangenen Monate dürfte sich national und international trotz vieler Unsicherheiten fortsetzen, sagte VDMA-Präsident Carl Martin Welcker zum Auftakt der Hannover Messe. ?Angesichts recht dynamischer Auftragseingänge, die jetzt nach und nach zu Umsatz werden, sowie guter Perspektiven für die Nachfrage erhöht der VDMA seine Produktionsprognose von bisher real plus 3 auf plus 5%?, sagte er.

Der deutsche Maschinenbau lebe insbesondere vom Export, mehr als drei Viertel aller produzierten Güter würden ausgeführt. ?Wir erwarten hier ein Wachstum auf breiter Basis mit Unterschieden im Detail?, so Welcker. Der größte Einzelmarkt, die Vereinigten Staaten, werden sich demnach weiterhin expansiv entwickeln. Die Unternehmenssteuerreform mit ihren deutlich verbesserten Abschreibungsbedingungen könnte neue Investitionen ankurbeln, zumal das Land viele Maschinen importieren müsse. ?Allerdings schwebt über uns das Damoklesschwert des aktuellen Handelskonflikts, dessen Auswirkungen speziell auf den Maschinenbau heute noch nicht abschätzbar sind. Hier liegt sicher ein nicht zu unterschätzendes Risiko für unsere Produktionsprognose?, warnte Welcker.

Für China rechnet der VDMA mit einem "Tempoverlust", auch weil das letzte Jahr ein besonders hohes Wachstum gebracht hatte. Die Lieferungen in die EU-Partnerländer werden nach Ansicht der VDMA-Volkswirte dagegen weiter zulegen. ?Einzig für das Geschäft mit Großbritannien rechnen wir mit einem stärkeren Rückgang als 2017, als die Exporte um 3% sanken. Selbst ein Minus in zweistelliger Größenordnung schließen wir nicht aus - der Brexit wird deutliche Spuren bei den Investitionen auf der Insel hinterlassen?, sagte der VDMA-Präsident.

Für eine exportstarke Industrie wie den Maschinenbau sind offene Grenzen unverzichtbar, um weiterhin Arbeitsplätze und Wohlstand zu sichern. ?Eine weltweite Welle des Protektionismus würde uns unmittelbar treffen?, mahnte Welcker. ?Unsere Forderung an die Politik in Brüssel und Deutschland ist somit ganz klar: Verteidigt den regelbasierten freien Handel! Niemand kann ein Interesse an einer Eskalation von Handelskonflikten haben, bei dem am Ende alle Seiten verlieren - die USA, China und Europa. Um den Teufelskreis des Protektionismus zu durchbrechen, sollten die EU und die USA wieder einen Anlauf für ein neues - schlankeres - Freihandelsabkommen nehmen?, forderte er.

Zudem benötige der industrielle Mittelstand in Deutschland ganz konkrete Hilfe in der Exportförderung. Für ?kleine Tickets? bis 5 Mio Euro - essenziell für viele Betriebe - bieten deutsche Banken laut VDMA nur noch in Ausnahmefällen eine Exportfinanzierung an. ?Wir brauchen hierfür ein verlässliches Bankangebot. Deshalb erwarten wir von der Bundesregierung eine Vereinfachung der Hermes-deckung für Kredite bis 5 Mio Euro.?

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