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Akorn attackiert Fresenius

Erscheinungsdatum Website: 23.04.2018 14:35:03
Erscheinungsdatum Publikation: 24.04.2018

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LAKE FOREST (Dow Jones)--Akorn wehrt sich gegen die Kündigung der Übernahmevereinbarung durch Fresenius. "Wir weisen die Anschuldigungen kategorisch zurück", teilte der US-Generikahersteller mit. Zuvor hatte Fresenius die Vereinbarung zur milliardenschweren Übernahme platzen lassen. Der DAX-Konzern sah mehrere Vollzugsvoraussetzungen nicht erfüllt.

Fresenius bezog sich dabei unter anderem auf die unabhängigen Untersuchungen, die die Bad Homburger wegen angeblicher Verstöße gegen Vorgaben der Gesundheitsbehörde FDA zur Datenintegrität in der Produktentwicklung bei Akorn eingeleitet hatten. Diese Untersuchungen lieferten laut Fresenius Belege für entsprechendes Fehlverhalten. Der deutsche Konzern bezeichnete die Verstöße in einer Mitteilung gar als "schwerwiegend". Akorn habe zudem ein Angebot abgelehnt, die Entscheidung aufzuschieben, um dem US-Konzern Gelegenheit zu geben, die eigene Prüfung abzuschließen zusätzliche Informationen bereitzustellen.

Die Amerikaner teilten mit, die laufende Untersuchung habe nichts zutage gefördert, was sich materiell belastend auf das Geschäft auswirken würde. Es gebe somit keine Basis für die Beendigung der Transaktion. "Wir beabsichtigen, unsere Rechte und die Verpflichtungen von Fresenius energisch im Rahmen der bestehenden Übernahmevereinbarung durchzusetzen", so Akorn. Im Übrigen sei die Untersuchung keine Vollzugsbedingung für den Deal.

Mit Akorn hatte Fresenius eigentlich große Pläne: Mit dem Zukauf wollte der Konzern seine auf Infusionsprodukte und klinische Ernährung spezialisierte Sparte Kabi stärken und sich neue Vertriebswege in den USA erschließen. Allerdings hatte CEO Stephan Sturm bereits bei der Bilanzpressekonferenz Ende Februar angedeutet, dass es für Fresenius durchaus Alternativen gebe. Welche das sind, ist bislang hingegen nicht bekannt.

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