Finanz- und Wirtschaftsspiegel

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China will Regulierungsbehörden im Banken- und Versicherungssektor verschmelzen

Erscheinungsdatum Website: 13.03.2018 16:15:03
Erscheinungsdatum Publikation: 14.03.2018

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PEKING (AFP)--China will sein Finanzsystem stabiler gegen Risiken machen und plant daher eine Reihe von Reformen. Wichtigste Neuerung ist die Zusammenlegung der Regulierungsbehörden für den Banken- und den Versicherungssektor, deren Aufgaben in einer Behörde gebündelt werden sollen, wie aus Plänen hervorgeht, die die Regierung am Dienstag dem Nationalen Volkskongress vorlegte. Schon jetzt überschnitten die Aufgaben sich in einigen Gebieten, weshalb es Unklarheiten gebe.

Chinas Regulierungssystem werde "die Richtung wechseln", sagte die Expertin Betty Wang von der ANZ Bank zu den Plänen, "von einer Sektorüberwachung hin zu einer Überwachung spezieller Finanzaktivitäten". Der oberste Wirtschaftsberater von Präsident Xi Jinping, Liu He, pries die Reformen als "revolutionär". Auch weitere Finanzexperten würdigten die Pläne als Schritt in die richtige Richtung zur Zügelung von Finanzrisiken und zum Schuldenabbau.

China will außerdem ein nationales Büro zur Marktüberwachung einrichten, das einen "fairen Wettbewerb" sicherstellen soll. Das noch bis kommenden Dienstag tagende Parlament dürfte die Pläne der Regierung abnicken.

Die Regierung in Peking hatte zuletzt ihren Kampf gegen übermäßig verschuldete Unternehmen und gegen Korruption verschärft. So wurde im Februar der drittgrößte chinesische Versicherungskonzern Anbang unter staatliche Kontrolle gestellt, jedoch nicht verstaatlicht. Anbang habe die Vorschriften für Versicherungen verletzt, indem das Unternehmen seine Fähigkeit zur Schuldenrückzahlung "erheblich" geschwächt habe, hieß es zur Begründung.

DJG/jhe

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