Märkte der Welt

Der Newsletter "Märkte der Welt" enthält - nach Regionen gegliedert - wöchentliche Zusammenfassungen und Hintergrundanalysen der wichtigsten Nachrichten zur Außenwirtschaft sowie Informationen zu Auslandsaktivitäten deutscher Unternehmen unterschiedlichster Branchen. Zudem sind weiterführende Kontaktadressen mit Ansprechpartnern angegeben. Die Berichterstattung wird durch das weltweite Netz der Bundesagentur für Außenwirtschaft (bfai) unterstützt und ist mit Grafiken und Charts angereichert.

Die Angst vor dem Schieferöl geht verloren

Erscheinungsdatum Website: 17.01.2018 14:45:07
Erscheinungsdatum Publikation: 18.01.2018

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NEW YORK (Dow Jones)--Erdöl hat sich seit dem Sommer um mehr als 50% verteuert. Das ist ein klares Zeichen dafür, dass die Anleger das Risiko Nummer 1 am Markt neu überdenken: das US-Schieferöl. Seit mehr als drei Jahren treibt die Märkte die Angst davor um. Zaghafte Preisrallys wurden dadurch stets gleich wieder ausgebremst, sodass der Kurs nie richtig über die Marke von 50 USD hinauskam. Jeder Anstieg über dieses Niveau hinaus heizte Ängste an, dass die Produzenten die Märkte gleich wieder fluten und für eine kräftige Korrektur sorgen würden.

Doch jetzt nähert sich der US-Ölpreis dem Wert von 65 USD je Barrel. Die Marke Brent kostete zu Wochenbeginn gar 70 USD. Doch haben sich die Erwartungen zum Verhalten der Schieferölförderer kaum geändert. Neu ist der Ausblick auf eine boomende Weltwirtschaft, die die Nachfrage viel stärker antreibt als von vielen vorher erwartet. Zudem ist wegen einiger Opec-Förderkürzungen der Markt nicht mehr "getränkt".

Dennoch dürfte der US-Ausstoß in diesem Jahr einen Höchstwert erreichen. Experten der Internationalen Energie-Agentur IEA rechnen mit einer Förderung von 10,3 Mio bpd. Aber: Nach mehr als einem Jahr der Opec-Deckelung hat sich die in Industriestaaten gelagerte Ölmenge laut IEA auf das niedrigste Niveau seit Juli reduziert. Von daher sind einige Angebotspuffer verloren gegangen. Zudem sorgen allein schon die Spannungen im Nahen Osten und in Venezuela für höhere Notierungen. Der Markt brauche derzeit geradezu US-Schieferöl, argumentiert Chef-Investor Jonathan Goldberg von BBL Commodities.

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