Ostwirtschaftsreport

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Bahnaufträge für Siemens und Mészáros in Ungarn

Erscheinungsdatum Website: 12.01.2018 09:35:02
Erscheinungsdatum Publikation: 16.01.2018

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BUDAPEST (owr/nov-ost.info)--Siemens Termelo, Szolgáltató és Kereskedelmi, eine Tochtergesellschaft des deutschen Technologieunternehmens Siemens, hat einen Auftrag aus Ungarn erhalten. Nach Angaben des Amtsblatts für öffentliche Ausschreibungen Közbeszerzési Értesíto handelt es sich dabei um den Ausbau von Signal- und Kommunikationsanlagen sowie des Zugleitsystems ETCS-2 entlang der 26,3 km langen Eisenbahnstrecke Százhalombatta-Pusztaszabolcs in Westungarn. In dem Verfahren, das die ungarische Infrastrukturentwicklungsgesellschaft NIF ausgeschrieben hatte, setzte sich Siemens mit einem Angebot von 18,6 Mrd Forint (HUF; rund 60,35 Mio EUR) gegen ein Konsortium der österreichischen Thales und deren ungarischen Tochter durch. Im Vorfeld hatte NIF die Kosten auf 18,2 Mrd HUF geschätzt.

Das Vorhaben wird im Rahmen einer Modernisierung der Eisenbahnstrecke zwischen Budapest-Kelenföld und Pusztaszabolcs durchgeführt und maßgeblich mit Mitteln des EU-Förderinstruments Connecting Europe Facility finanziert. Der Zuschlag für eine erste Phase des ETCS-2-Ausbaus zwischen Kelenföld und Százhalombatta ging im Frühjahr ebenfalls an Siemens.

Erst kürzlich wurden die Ergebnisse von zwei weiteren Ausschreibungen bekannt gegeben, die im Zusammenhang mit dem selben Bahnprojekt stehen: Demnach darf die vom ungarischen Geschäftsmann Lorinc Mészáros kontrollierte Mészáros és Mészáros zusammen mit dem Gleisbauunternehmen Vasútépítok zum einen die Gleise zwischen den Ortschaften Ercsi und Pusztaszabolcs modernisieren. Der Gewinner setzte sich im Vergabeverfahren mit einem Angebot von 38,5 Mrd HUF durch, die NIF war im Vorfeld von Kosten in Höhe von 28,5 Mrd ausgegangen.

Im Zuge des Projekts muss die 12,2 km lange Bahnstrecke für eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h fit gemacht werden. Außerdem werden entlang der Verbindung neue Bahnsteige mit Unterführungen und Aufzügen sowie P+R-Parkplätze errichtet. Am Verfahren nahmen auch Strabag Vasútépíto und Belfry PE als gemeinsame Bieter sowie das ungarisch-tschechische Konsortium Dömper/Subterra-Raab teil.

Zum anderen gewann das von Mészáros' Unternehmen geführte Konsortium den Auftrag zur Modernisierung von Bahngleisen und Objekten zwischen Százhalombatta und dem Abzweig Ercsi auf 15,7 km Länge. Das siegreiche Angebot wurde mit knapp 49 Mrd HUF beziffert, damit stiegen die Kosten bei diesem Projekt gegenüber dem Kostenvoranschlag um 7 Mrd HUF. Die Gewinner setzten sich im Verfahren gegen die Konsortien Strabag/Belfry und Dömper/Subterra sowie gegen die Budapester Konszenzus Pannónia durch.

Einen weiteren Auftrag erhielt zudem das ebenfalls von Mészáros kontrollierte Bauunternehmen R-Kord zusammen mit der V-Hid Építo zur Modernisierung der 76 km langen Eisenbahnverbindung Debrecen-Ebes. In diesem Verfahren der NIF setzten sich die Gesellschaften mit einem Angebot über 13,8 Mrd HUF und ebenfalls gegen Strabag/Belfry und Dömper/Subterra durch. Die Aufgaben umfassen die Ertüchtigung der Strecke für Geschwindigkeiten bis 160 km/h und eine Achslast von 225 kN. Außerdem müssen die Oberleitungen und die Stromversorgung erneuert und optische Kabel verlegt werden. Die Verträge mit den jeweiligen Gewinnern sind in allen vier Fällen bereits unterzeichnet worden.

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