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EPH will ?koda Transportation übernehmen

Erscheinungsdatum Website: 15.11.2017 14:15:04
Erscheinungsdatum Publikation: 16.11.2017

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PRAG (ost/nov-ost.info)--Der tschechische Schienenfahrzeugbauer ?koda Transportation steht vor der Übernahme durch die tschechische Investmentgruppe EPH. Wie die Tageszeitung Mlada Fronta Dnes unter Berufung auf eine den Übernahmeverhandlungen nahe stehende Person meldet, steht der Deal kurz vor dem Abschluss. Die Zeitung nennt einen Kaufpreis von 30 Mrd Kronen (CZK; circa 1,2 Mrd. EUR).

Über den Verkauf von ?koda Transportation wurde schon länger spekuliert. Als großer Favorit wurde immer wieder die chinesischer CRRC genannt. Weder EPH noch ?koda Transportation wollten die mögliche Übernahme kommentieren.

EPH gehört zu 94% dem 42-jährigen Juristen Daniel Kretinsky. Im Februar hatte er die Anteile seiner langjährigen Partner, der Investmentgruppe J&T Finance Group, übernommen. Für eine Übernahme von ?koda Transportation ist EPH gerüstet. Allein im vergangenen Jahr machte die Holding 20 Mrd CZK Gewinn. EPH ist vor allem als Kraftwerksbetreiber in mehreren europäischen Ländern aktiv.

?koda Transportation erzielte 2015 einen Nettogewinn von 588 Mio CZK aus 18,3 Mrd CZK Umsatz. Das in Plzen ansässige Unternehmen baut Triebzüge, Lokomotiven, Straßenbahnen, O-Busse und U-Bahnen.

Unklar ist die Eigentümerstruktur. Zu ihnen gehören ehemalige Manager der ?koda Holding. Zwei von ihnen, Marek Cmejla und Jiri Divis, wurden in der Schweiz wegen Geldwäsche im Zusammenhang mit der Privatisierung der Kohlegruben in Nordböhmen Mostecká uhelná spole?nost (MUS) rechtskräftig verurteilt. Nicht nur die Privatisierung von MUS, sondern auch der ?koda Holding verlief unter zweifelhaften Umständen. Investor war eine gewisse Appian Group, die sich als US-amerikanische Gruppe ausgab und die staatlichen Anteile unter Wert aufkaufte, wie ihr Kritiker vorwarfen. Später gaben die ehemaligen tschechischen Manager zu, hinter Appian zu stehen. Die Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Privatisierung von ?koda Transportation sollen zum Rückzug der chinesischen CRRC geführt haben, schreibt MfD.

ost/16.11.2017

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