Finanz- und Wirtschaftsspiegel

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BoJ-Ratsmitglier wollen nicht an aktueller Geldpoltik drehen

Erscheinungsdatum Website: 10.11.2017 17:20:03
Erscheinungsdatum Publikation: 13.11.2017

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TOKIO (Dow Jones)--Die japanische Notenbank ist nach Ansicht der Verantwortlichen mit ihren Maßnahmen auf einem guten Weg in Richtung ihres Inflationsziels. Wie aus dem Protokoll der Sitzung des geldpolitischen Rates der Bank of Japan (BoJ) vom September hervorgeht, sind viele Mitglieder des Gremiums der Ansicht, dass das aktuelle Lockerungsprogramm ausreichend gut anschlägt, um das Ziel einer Inflationsrate von 2 Prozent zu erreichen. Das ist ein Hinweis darauf, dass ein neues Mitglied im Rat es schwer haben wird, unter den derzeitigen Umständen eine Mehrheit für zusätzliche Lockerungsmaßnahmen zu erzielen.

Ein ungenanntes Ratsmitglied - wahrscheinlich Goushi Kataoka - sagte, es sei "fragwürdig", ob die aktuelle Politik akkomodierend genug sei. Das Mitglied sagte außerdem, dass die BoJ die Nachfrage angesichts der für Oktober 2019 geplanten Anhebung der Verbrauchssteuern stärker stimulieren müsse. In dem Protokoll werden keine Namen genannt.

Ein weiteres Mitglied widersprach. Die Geldpolitik sei "ausreichend akkomodierend, sogar verglichen mit früheren Phasen geldpolitischer Lockerung."

Einige Mitglieder sagten, die Lockerungseffekte würden sich mit einer expandieren Wirtschaft verstärken. Sie warnten, dass der Rat potenzielle Nebeneffekte auf die Märkte und das Funktionieren des Bankensystems im Auge behalten müsse.

In seiner ersten Sitzung im September stimmte Kataoka als einziger dagegen, das Ziel für die Rendite der 10jährigen Staatsanleihen bei etwa null und den kurzfristigen Einlagensatz bei minus 0,1 Prozent beizubehalten. Er sagte damals, die aktuelle Politik reiche nicht aus, um bis März 2020 das Inflationsziel von 2 Prozent zu erreichen.

Am Montag sagte BoJ-Gouverneur Haruhiko Kuroda, es sei noch ein weiter Weg, um das Inflationsziel zu erreichen. Die Preisentwicklung in Japan sei trotz der wirtschaftlichen Verbesserungen immer noch schwach. Er zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass die Unternehmen mit Verzögerung Löhne und Preise erhöhen würden.

DJG/DJN/mgo/kla/13.11.2017

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