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Längere Bieterfrist im Tender für CASA-1000-Stromleitungen

Erscheinungsdatum Website: 21.09.2017 14:35:03
Erscheinungsdatum Publikation: 22.09.2017

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BISCHKEK/DUSCHANBE (gus/nov-ost.info)--In den Ausschreibungen für den Bau neuer Hochspannungsleitungen in Kirgisistan und Tadschikistan im Rahmen des zentralasiatischen Stromverbund-Projekts CASA-1000 wurde die Frist für die Angebotslegung bis zu 23. Oktober verlängert. Das gab das Projekt-Sekretariat kürzlich in einer Mitteilung bekannt. Ursprünglich sollten die Angebote in dem in zwei Lose aufgeteilten Bieterverfahren bis zum 22. September vorliegen.

Ausgeschrieben ist in Kirgisistan (Los 2) der Bau einer 325 km langen 500kV-Stromleitung von Datka zur tadschikischen Grenze sowie die Errichtung der erforderlichen Anlagen im Umspannwerk Datka. In Tadschikistan (Los 1) umfasst die Ausschreibung den Bau von 500kV-Leitungen zwischen der kirgisischen Grenze und Khudzhand (20 km) und von Regar zur Stromrichterstation Sangtuda (115 km) sowie den Ausbau der Umspannwerke in Khudzhand und Regar.

Der Abschluss der Projekte ist innerhalb von 24 Monaten vorgesehen, zur Höhe der erwarteten Kosten wurden keine Angaben gemacht. Mit der Kommunikation im Rahmen des Bieterverfahrens wurde vom CASA-1000-Sekretariat das Büro der türkischen Consulting Ekodit im kasachischen Almaty beauftragt.

Im Rahmen von CASA 1000 (Central Asia South Asia Electricity Transmission and Trade Project) soll die Infrastruktur für Stromlieferungen aus Kirgisistan und Tadschikistan nach Afghanistan und Pakistan entwickelt werden. Konkret geplant sind neben der aktuell ausgeschriebenen Infrastruktur auch der Bau einer HGÜ-Leitung vom tadschikischen Sangtuda über Kabul ins pakistanische Peshawar (750 km) sowie die Errichtung von Stromrichterstationen in Sangtuda, Kabul und Peshawar.

Die erforderlichen Investitionen werden mit insgesamt rund 1 Mrd USD veranschlagt. Etwa die Hälfte der Kosten soll über die Weltbank finanziert werden, weitere Kreditgeber sind u.a. die Islamische Entwicklungsbank (IsDB) sowie die europäischen Förderbanken EBRD und EIB.

Nach der für 2020 geplanten Fertigstellung der Übertragungsinfrastruktur mit einer Kapazität von 1.300 MW unter Einbeziehung bestehender Leitungen sollen vor allem Überkapazitäten in kirgisischen und tadschikischen Wasserkraftwerken während der Sommermonate für Stromexporte nach Afghanistan und Pakistan genutzt werden. Dabei soll der Anteil Tadschikistans an den geplanten Stromlieferungen bei etwa 70% und der Kirgisistans entsprechend bei 30% liegen.

Die Infrastruktur von CASA-1000 ist außerdem als Grundlage für den Aufbau eines künftigen regionalen Strommarktes in Zentral- und Südasien unter der Bezeichnung CASAREM (Central Asia-South Asia Regional Electricity Market) vorgesehen.

gus/22.9.2017

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