Finanz- und Wirtschaftsspiegel

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Bundesbank: Deutscher Aufschwung verliert im 3Q etwas an Fahrt

Erscheinungsdatum Website: 18.09.2017 16:45:02
Erscheinungsdatum Publikation: 19.09.2017

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FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Bundesbank geht davon aus, dass das Wirtschaftswachstum in Deutschland im dritten Quartal 2017 etwas an Schwung verloren hat. Grund sind die relativ schwachen Konjunkturindikatoren für den Monat Juli. Insgesamt ist die Bundesbank aber zuversichtlich, dass Deutschland auf einem kräftigen Expansionskurs bleiben wird. Den Rückgang der Auftragseingänge hält sie für temporär.

"Die deutsche Wirtschaft dürfte ihren kräftigen Expansionskurs auch im dritten Vierteljahr 2017 fortsetzen, wenn auch wohl mit etwas weniger Schwung als im ersten Halbjahr", heißt es im Bundesbank-Monatsbericht für September. Zwar fungiere die lebhafte Industriekonjunktur wie schon in der ersten Jahreshälfte weiterhin als eine wichtige Triebfeder des Wachstums. Allerdings sei der Einstieg in das Sommerquartal den Konjunkturindikatoren zufolge etwas verhaltener gewesen, als es die ungebrochene Hochstimmung bei den Industrieunternehmen habe erwarten lassen.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im ersten Quartal um 0,7 Prozent gestiegen und im zweiten Quartal um 0,6 Prozent. Die für Juli, den ersten Monat des dritten Quartals, veröffentlichten Konjunkturindikatoren hatten durchgängig enttäuscht. So hatte die Produktion im produzierenden Sektor entgegen den Erwartungen nur stagniert, die Auftragseingänge und Einzelhandelsumsätze waren um über 1 Prozent gesunken und die Exporte hatten sich nach einen kräftigen Rückgang im Juni deutlich schwächer als erwartet erholt.

Die Bundesbank bleibt aber trotzdem optimistisch: "Gleichwohl zeugen der nach wie vor hohe Auftragszustrom in der Industrie, der zuletzt lediglich durch einen - vermutlich temporären - Mangel an Großaufträgen gedämpft wurde, die weiterhin äußerst regen Bauaktivitäten, die ausgesprochen gute Verbraucherstimmung sowie der anhaltend kräftige Beschäftigungsaufbau von einer sehr guten wirtschaftlichen Lage", heißt es in dem Bericht.

Grund zum Optimismus bieten zudem die nach wie vor sehr hohen Stände der Umfrageindikatoren, wie Ifo-Index und Einkaufsmanagerindizes. August-Daten zu Auftragseingang und Produktion wird das Statistische Bundesamt am 6. und 9. Oktober veröffentlichen.

DJG/hab/apo

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