Ostwirtschaftsreport

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Immer weniger MOE-Unternehmen rutschen in die Insolvenz

Erscheinungsdatum Website: 08.09.2017 09:15:02
Erscheinungsdatum Publikation: 12.09.2017

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WIEN (APA)--Die Firmenpleiten in Mittel- und Osteuropa (MOE) gehen zurück. 2016 rutschten 6% weniger Firmen in die Insolvenz als im Jahr davor. 2015 hatte der Rückgang 14% betragen, wie Coface mitteilte. Diese Entwicklung soll anhalten: Für dieses Jahr prognostiziert der Kreditversicherer eine weitere Abnahme von 3,9 und für 2018 von 2,3%. Dem Bausektor geht es aber schlecht.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr nur 6 von 1.000 Unternehmen in der Region pleite. Je nach Land und Branche gibt es freilich massive Unterschiede - in Bulgarien waren im Vorjahr 35,6% weniger Unternehmen zahlungsunfähig als 2015. In Ungarn wiederum schlitterten um 56,9% mehr Betriebe in die Insolvenz, in Litauen waren es 35,2 und in Polen 2,6% mehr. Unter dem Strich wiesen 8 der 14 in der Coface-Analyse berücksichtigten MOE-Länder für 2016 weniger Insolvenzen aus als im Jahr davor.

Generell negativ lief es in der Baubranche. Bei den dortigen Unternehmen herrschen Liquiditätsprobleme, da die Bautätigkeit in den meisten Ländern nachgelassen hat. Umstellungen im EU-Budget und niedrigere Investitionen hätten sich ausgewirkt, heißt es in der Studie. Hinzu komme ein von 3,5 (2015) auf 2,9% (2016) abgeschwächtes Wirtschaftswachstum im MOE-Raum. In Estland, Ungarn und Russland etwa entfiel ein Fünftel aller Pleiten auf Baufirmen.

Insgesamt soll die Zahl der Insolvenzen in der Region aber weiter abnehmen, erwartet der Kreditversicherer. "Die Beschleunigung des BIP-Wachstums und die Wiederbelebung der Investitionstätigkeiten sind deutlich positive Anzeichen für Unternehmen", so Grzegorz Sielewicz, Regional Economist CEE bei Coface. "Ein neuer Schwung an Infrastrukturprojekten, ein stabiler Privatkonsum und die positive Entwicklung der Auslandsmärkte kurbeln die Wirtschaft an."

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