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Apple errichtet Rechenzentrum in China

Erscheinungsdatum Website: 19.07.2017 10:45:02
Erscheinungsdatum Publikation: 20.07.2017

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BEIJING (Dow Jones)--Apple beugt sich einmal mehr dem Druck der chinesischen Regierung. Der Konzern wird wegen der verschärften Netzsicherheitsgesetze erstmals ein Rechenzentrum einrichten - und dieses gemeinsam mit einer staatseigenen Gesellschaft betreiben. Damit gibt Apple einen Teil der Kontrolle über die chinesischen Daten aus der Hand.

Das Zentrum wird in der südlichen Provinz Guizhou entstehen und Daten der iCloud-Kunden speichern, darunter Fotos, Dokumente, Apps und Videos. Apple werde nach eigenen Angaben zufolge die Kontrolle über die Kodierungsschlüssel haben. Unklar blieb, ob der US-Konzern auch Zugang zu den Daten selbst haben werde. Diese würden vom Partner in Guizhou überwacht. Apple wäre nicht in der Lage, Daten chinesischer Kunden in die USA zu transferieren. Damit hält das Unternehmen eine der neuen Vorgaben zur Netzsicherheit ein.

China hat in den vergangenen Monaten den Druck auf Anbieter von Cloud-Diensten erhöht. Sie müssen Regeln erfüllen, die Partnerschaften mit lokalen Firmen vorsehen. Microsoft und Amazon haben bereits Partner vor Ort. Es ist nicht das erste Mal, dass sich der Konzern dem Druck beugt, um in dem großen Markt weiter vertreten zu sein. 2014 begann Apple damit, einige Daten in staatseigenen Telekomrechenzentren zu speichern, um Sicherheitsbedenken auszuräumen. Im vergangenen Jahr sperrten die Behörden ohne Angabe von Gründen die Dienste für E-Books und Filme.

Partner bei dem neuen Zentrum ist die Guizhou on the Cloud Big Data Industry Development Guizhou gehört zu den ärmsten Provinzen des Landes. Beijing treibt die wirtschaftliche Entwicklung und den Aufbau von Stellen voran. Vor diesem Hintergrund bemüht sich Guizhou um den Bau großer Rechenzentren. Technologiekonzerne wie Qualcomm und Foxconn Technology Group haben bereits vor Ort investiert. Dow Jones

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