Ostwirtschaftsreport

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Erste Ausschreibung für Paks2

Erscheinungsdatum Website: 07.07.2017 09:45:03
Erscheinungsdatum Publikation: 11.07.2017

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BUDAPEST (owr/nov-ost.info)--Die zum staatlichen russischen Atomenergiekonzern RosAtom gehörende Engineeringgesellschaft ASE hat im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Ausbau des ungarischen Kernkraftwerks Paksi Atomeromu die Beschaffung von zwei Turbineninseln ausgeschrieben. Laut einer Mitteilung des Unternehmens handelt es sich dabei um die Lieferung von jeweils einer kompletten Turbine-Generator-Gruppe für zwei Kraftwerksblöcke mit einer Leistung von je 1.200 MW. Bei dem Tender handelt es sich um die erste größere Ausschreibung für das Vorhaben. Die entsprechende Ankündigung wurde bereits vor einem Monat ein erstes Mal veröffentlicht - kurze Zeit später jedoch und mit dem Hinweis auf technische Gründe wieder zurückgezogen. ASE ist Generalauftragnehmer des so genannten Paks2-Projekts, ein entsprechender EPC-Vertrag wurde Ende 2014 unterzeichnet. Dieser sieht die Planung, Beschaffung, Bauausführung, schlüsselfertige Übergabe und Inbetriebnahme der beiden neuen Druckwasserreaktoren auf dem Paks-Gelände durch ASE vor.

Mit den beiden Kraftwerksblöcken mit einer Leistung von jeweils 1.200 MW will Ungarn die derzeit in Betrieb befindlichen vier Reaktoren ersetzen, die aktuell rund 50% der Stromproduktion Ungarns liefern. Die Kosten für den Kraftwerksausbau werden mit bis zu 12,5 Mrd EUR veranschlagt, die zu 80% über ein russisches Darlehen finanziert werden sollen. Die restlichen 20% steuert der ungarische Staat bei. Der AKW-Ausbau soll 2018 beginnen. Die Inbetriebnahme des ersten der beiden Reaktoren ist für 2025 vorgesehen.

Das Kernkraftwerk in Paks rund 100 km südlich von Budapest deckt etwa 36% des ungarischen Strombedarfs und besteht aus vier Blöcken, die zwischen 1982 und 1987 ans Netz gingen. Die Reaktoren sind sowjetischer Bauart der sogenannten zweiten Generation. Ihre Laufzeit wurde zuletzt um weitere 20 Jahre bis 2035 verlängert.

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