Märkte der Welt

Der Newsletter "Märkte der Welt" enthält - nach Regionen gegliedert - wöchentliche Zusammenfassungen und Hintergrundanalysen der wichtigsten Nachrichten zur Außenwirtschaft sowie Informationen zu Auslandsaktivitäten deutscher Unternehmen unterschiedlichster Branchen. Zudem sind weiterführende Kontaktadressen mit Ansprechpartnern angegeben. Die Berichterstattung wird durch das weltweite Netz der Bundesagentur für Außenwirtschaft (bfai) unterstützt und ist mit Grafiken und Charts angereichert.

Heimische Zulieferer profitieren vom Brexit

Erscheinungsdatum Website: 21.06.2017 14:36:26
Erscheinungsdatum Publikation: 22.06.2017

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LONDON (Dow Jones)--Immer mehr Autobauer in Großbritannien beschaffen sich ihre Bauteile im Land selbst. Das könnte langfristig zu höheren Kosten führen. In diesem Jahr kamen bislang 44% aller auf der Insel verbauten Teile von heimischen Zulieferern, wie eine Studie des Branchenverbandes Automotive Council zeigt. 2015 waren es 41 und 2011 nur 36%. Der Bericht nannte allerdings keine Vergleichszahlen aus anderen europäischen Ländern.

Der Bericht wurde einen Tag nach dem offiziellen Beginn der Brexit-Verhandlungen zwischen den Briten und der Europäischen Union veröffentlicht. Der Austritt Großbritanniens aus dem Wirtschaftsblock könnte erhebliche Auswirkungen auf die Lieferketten der globalen Autohersteller haben.

Sollte das Land damit scheitern, mit der EU ein Handelsabkommen zu schließen, das dem aktuellen zollfreien Abkommen entspricht, müsste der Handel wieder nach den Regeln der Welthandelsorganisation abgewickelt werden. Und das würde zu höheren Kosten für die Hersteller führen, die dann Teile ihrer Lieferkette neu organisieren müssten. Während einige es begrüßen, dass britische Autos britischer werden, dürfte das allein aber nicht alle Probleme lösen und zudem viel Zeit kosten.

London hat versprochen, die Branche zu unterstützen. "Die Regierung engagiert sich dafür, die internationale Wettbewerbsfähigkeit der britischen Automobilbranche zu bewahren", sagte Wirtschaftsminister Greg Clark laut einer Mitteilung.

Der englische Sportwagenhersteller Aston Martin indes importiert seine Motoren aus Köln in Deutschland und will das auch weiterhin tun. "Eine Reorganisation unserer Lieferkette dauert Jahre", sagte CEO Andy Palmer in einem Interview mit dem CFO Journal. "Es ist nicht einfach".

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