Nachrichten für Außenhandel (NfA)

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Deutschland: Osteuropa wird wieder wichtiger

Erscheinungsdatum Website: 26.05.2017 16:15:09
Erscheinungsdatum Publikation: 29.05.2017

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Kräftige Belebung im Russland-Handel trotz Sanktionen

BERLIN (nfA)--Der deutsche Handel mit Osteuropa ist mit viel Schwung ins Jahr gestartet. Dies zeigen die vom Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (OA) ausgewerteten Zahlen des Statistischen Bun­desamts. Im 1. Quartalstiegen die Ausfuhren in die 21 voder Interessenvertretung betreuten Länder gegenüber dem Vorjahr um knapp 20% auf 14,8 Mrd EUR. Sie wuchsen damit erneut deutlich stärker als der deutsche Export insgesamt (8,5%). Noch kräftiger kletterte der deutsche Import aus der Region: Er legte um 27,6% auf 16,6 Mrd EUR zu.

?Für den ein­drucksvollen Jahresbeginn ist vor allem die wirtschaftliche Belebung in Russland verantwortlich, aber auch die anhaltend solide Nachfrage nach deutschen Produk­ten in Südosteuropa und die einsetzende Erholung auf anderen osteuropäischen Märkten wie der Ukraine und Kasachstan,? sagte der Ausschuss-Vorsitzende Wolfgang Büchele zu den aktuellen Zahlen: ?Osteuropa gewinnt damit im deut­schen Außenhandel wieder an Gewicht.?

Für den jüngsten Aufschwung ist laut OA vor allem die kräftige Erholung des deutschen Warenaustauschs mit Russland maßgeblich: Die Exporte kletterten von Januar bis März im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,5 Mrd EUR (32,2% ). Die Einfuhren von dort nahmen sogar um 2,1 Mrd EUR (35,1% ) zu. ?Russland entwi­ckelt sich trotz der Sanktionen wieder zu einem Motor des deutschen Handels mit Osteuropa?, sagte Büchele: ?Das Land findet dank steigender Ölpreise aus der Re­zession, und der Rubel hat an Wert gewonnen. Für das Gesamtjahr 2017 erwarten wir einen An­stieg der deutschen Exporte nach Russland um mindestens 10% .? Erheb­liche Exportzuwächse gab es zuletzt vor allem bei chemischen und pharmazeuti­schen Produkten, Elektronik, Maschinen und Fahrzeugen.

Unterstützt wird der kräftige Anstieg der Ausfuhren Richtung Osten dem Ost-Ausschuss gemäß auch von der anhaltend soliden Nachfrage in Südosteuropa. Die Liefe­rungen nach Rumänien, Serbien, Montenegro und in den Kosovo legten im Anfangs­quartal erneut um jeweils über 10% zu. ?Damit das so bleibt, ist aber eine schnelle Überwindung der politischen Turbulenzen in einigen Ländern der Region unerlässlich. Grundvoraussetzung für wirtschaftliches Wachstum sind stabile und verlässliche politische Rahmen­bedingungen?, betonte Büchele. Kräftig gestiegen sind auch die Exporte in die Ukraine, die um fast 29% auf 1,1 Mrd EUR zulegten. ?Der schwierige Reformprozess des Landes beginnt sich auszuzahlen?, so der Ost-Ausschuss-Vorsitzende: ?Die Ukraine wird wieder als potenzieller Wachstumsmarkt wahr­genommen.?

Weitere Impulse erhält der deutsche Handel mit Osteuropa auch durch die wirt­schaftliche Stabilisierung in Ländern wie Kasachstan und Belarus, die von der Erholung in Russland und steigenden Ölpreisen profitieren. So wuchsen die deut­schen Ausfuhren nach Kasachstan im 1. Quartal um 26 (plus 62 Mio EUR) und nach Belarus um 17% (42 Mio). Unter den 21 Ost-Ausschuss-Ländern waren lediglich die Exporte nach Aserbaidschan, Armenien und Tadschikistan rückläufig.

oxx/NfA/29.5.2017

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