Nachrichten für Außenhandel (NfA)

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Deutschland: Berlin will angebliche Trump-Äußerungen nicht kommentieren

Erscheinungsdatum Website: 26.05.2017 13:30:02
Erscheinungsdatum Publikation: 29.05.2017

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BERLIN (Dow Jones)--Die Bundesregierung hat eine Bewertung berichteter kritischer Äußerungen des US-Präsidenten Donald Trump wegen des deutschen Leistungsbilanzüberschusses abgelehnt. "Die Bundesregierung ... kommentiert grundsätzlich nicht angebliche Zitate aus vertraulichen Gesprächen Dritter", sagte Vize-Regierungssprecher Georg Streiter bei einer Pressekonferenz auf eine entsprechende Frage. "Ich kommentiere das nicht", erklärte er auch auf Nachfrage. "Punkt." Streiter hob hervor, er sei bei den entsprechenden Gesprächen "nicht dabei" gewesen. "Es gibt Teilnehmer der Gespräche, die bestreiten, dass der amerikanische Präsident sich so geäußert hat", betonte der stellvertretende Sprecher der Bundesregierung aber.

Ausdrücklich verteidigte er zudem den deutschen Überschuss. "So ein Leistungsbilanzüberschuss ist weder gut, noch ist er böse", erklärte Streiter. "Er ist das Ergebnis des Zusammenspiels von Angebot und Nachfrage auf den Weltmärkten". Auch sei er durch Fakten beeinflusst, die nicht in der Verantwortung Deutschlands lägen.

Medien hatten berichtet, Trump habe bei seiner Kritik am deutschen Außenhandelsüberschuss harsche Worte gewählt. "Die Deutschen sind böse, sehr böse", übersetzte der Spiegel die Worte des US-Präsidenten. Medienberichten zufolge sagte Trump mit Blick auf den deutschen Handelsüberschuss auch: "Schauen Sie sich die Mio Autos an, die sie in den USA verkaufen. Fürchterlich." EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker relativierte Trumps Aussagen allerdings am Freitag. "Er hat nicht gesagt, die Deutschen benehmen sich schlecht. Er hat gesagt, wir haben ein Problem", sagte Juncker auf Deutsch kurz vor Beginn des G7-Gipfels im sizilianischen Taormina. "Es ist nicht wahr, dass der US-Präsident einen aggressiven Ansatz gewählt hat." Juncker bestätigte indirekt das Zitat, fügte aber auf Deutsch hinzu: "Bad heißt nicht böse - schlecht reicht ja schon".

NfA/29.5.2017

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