Finanz- und Wirtschaftsspiegel

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Bundesbank sieht Preisübertreibungen bei Immobilien in Städten

Erscheinungsdatum Website: 20.02.2017 16:35:14
Erscheinungsdatum Publikation: 21.02.2017

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FRANKFURT (Dow Jones)--Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland haben im Jahr 2016 weiter angezogen. In ihrem Monatsbericht für Februar verweist die Bundesbank unter anderem auf den EPX-Hauspreisindex der Hypoport AG, dem zufolge sich Wohnimmobilien um 8 Prozent und damit um 2,5 Prozentpunkte stärker als im Jahr zuvor verteuerten. Angesichts dieser Preissteigerungen spricht die Bundesbank von "Preisübertreibungen in den Städten".

"Insgesamt dürfte die erhöhte Preisdynamik bei Wohnimmobilien über diejenige Entwicklung hinausgegangen sein, die durch demografische und wirtschaftliche Fundamentalfaktoren angelegt ist, und auch die weiter ermäßigten Finanzierungskosten können nur einen Teil der zusätzlichen Dynamik erklären", erklärte die Bundesbank.

Die Preisübertreibungen in den Städten betrugen nach Angaben der Bundesbank gemäß aktuellen Schätzergebnissen im vergangenen Jahr zwischen 15 Prozent und 30 Prozent. Vor allem bei Eigentumswohnungen in den Großstädten hätten die Preisabweichungen zugenommen.

Der Preisanstieg bei Wohnimmobilien sei regional und über die verschiedenen Immobilienarten hinweg breit angelegt gewesen, stellte die Bundesbank fest. "Letztlich reichte die zunehmende Angebotsausweitung nicht aus, um den Preisdruck der anhaltend kräftigen Wohnraumnachfrage zu begrenzen." In den sieben Großstädten, in denen sich Wohnraum in den vergangenen Jahren bereits am stärksten verteuert hatte, sei die Preisdynamik erneut überdurchschnittlich hoch gewesen.

Indessen sei das Wohnraumangebot im Jahr 2016 weiterhin schwungvoll ausgeweitet worden. Erneut seien wohl mehr Wohnungen fertiggestellt als im Jahr zuvor, als knapp 250.000 Einheiten dazukamen. Die Anzahl geplanter Wohnungsbauvorhaben habe mit annähernd 380.000 Einheiten die Genehmigungen im Vorjahr um fast ein Viertel übertroffen, als es bereits eine Steigerung um 7,7 Prozent gegeben hatte.

DJG/apo/mgo

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