Finanz- und Wirtschaftsspiegel

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Kuroda betont Bedeutung von Zinsen für BoJ-Geldpolitik

Erscheinungsdatum Website: 15.02.2017 17:45:02
Erscheinungsdatum Publikation: 16.02.2017

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TOKIO (Dow Jones)--Die Bank of Japan (BoJ) sieht Zinssenkungen als das primäre Instrument, um in der Zukunft auf wirtschaftliche Probleme zu reagieren. Das sagte Gouverneur Haruhiko Kuroda bei einer Anhörung vor dem Parlament und spielte zugleich die Bedeutung von Staatsanleihekäufen herunter.

"Was sollten wir tun, sollten Entwicklungen in der Weltwirtschaft oder in Japan eine zusätzliche geldpolitische Lockerung nötig machen?", fragte Kuroda. "Ich glaube natürlich, dass wir die kurz- und langfristigen Zinsen senken werden."

Seit September 2016 hat die BoJ die Rendite für zehnjährige Staatsanleihen bei etwa null Prozent gehalten und den Zins für gewisse Bankeinlagen bei minus 0,10 Prozent, um die Inflation anzufachen. Bis zu diesem Zeitpunkt war das primäre Instrument der Geldpolitik der Kauf von Staatsanleihen in einem jährlichen Volumen von 80 Billionen Yen.

Seit dem Strategiewechsel hat die Notenbank ihre Käufe fortgesetzt, doch der Grund war, dass die langfristigen Renditen andernfalls über das Nullziel hinausgeschossen wären. "Derzeit sind die Anleihekäufe nicht unser operatives Ziel", sagte Kuroda. "Man sollte es als etwas Flexibles ansehen."

Kuroda bekräftigte zudem, dass die BoJ kein Ziel für den Wechselkurs habe. Die Parlamentarier verwiesen erneut auf die Möglichkeit, dass die BoJ-Politik ins Visier des US-Präsidenten Donald Trump geraten könnte, wenn sich der Eindruck durchsetze, dass mit einem schwächeren Yen die japanischen Exporte beflügelt werden sollen.

DJG/DJN/apo/sha

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