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Keine Angebote für Bahnanbindung der neuen Krim-Brücke

Erscheinungsdatum Website: 11.01.2017 15:55:45
Erscheinungsdatum Publikation: 12.01.2017

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MOSKAU (rus/nov-ost.info)--Die russische Eisenbahnbehörde RosZhelDor hat Probleme bei der Vergabe des Auftrags zur Errichtung der Schienenanbindung der im Bau befindlichen neuen Brücke über die Straße von Kerch auf die vor drei Jahren annektierte Halbinsel Krim. Laut Medienberichten musste die Behörde auch die nunmehr dritte Ausschreibung ohne Ergebnis beenden, nachdem bis zum Ende der entsprechenden Frist Anfang der Woche kein einziges Angebot eingegangen war. Zuvor scheiterten bereits zwei Anläufe Ende September und Anfang Dezember vergangenen Jahres.

Der zu vergebende Auftrag umfasst den Bau einer 18 km langen neuen Gleisverbindung von der neuen Brücke zur bestehenden Bahnstrecke Kerch ? Dzhankoj auf der Krim mit einem Tunnel und mehreren Brücken und Überführungen, die Sanierung der Bahnstation Bagerovo, den Ausbau des Bahnhofs Kerch-Yuzhnaya sowie die Errichtung weiterer Infrastruktureinrichtungen. RosZhelDor veranschlagt die Kosten bislang mit maximal 16,95 Mrd Rubel (RUB; 268,4 Mio EUR).

Mit dem Bau der neuen Brücke über die Straße von Kerch wurde im Februar vergangenen Jahres begonnen. Generalauftragnehmer für das Großprojekt ist das Bauunternehmen StrojGazMontazh (SGM) des Geschäftsmanns Arkadij Rotenberg, der dem direkten Umfeld von Staatschef Wladimir Putin zugerechnet wird und von den gegen Russland wegen der Krim-Annexion verhängten Sanktionen betroffen ist. SGM hatte den entsprechenden Zuschlag bereits Anfang 2015 ohne Ausschreibung erhalten.

Die insgesamt rund 19 km lange Straßen- und Schienenanbindung der Krim wird aus einer 6,1 km langen Brücke von der Krim-Küste bei Kerch zur Insel Tuzla, einem 6,5 km langen Abschnitt auf der Insel sowie einer weiteren, 1,4 km langen Brücke und einem 5 km langen Damm bestehen, der von dort auf die zum russischen Festland gehörende Halbinsel Taman führt. Vorgesehen sind vier Fahrspuren mit Asphaltbetondecke für den Straßenverkehr und zwei Gleise für den Schienenverkehr.

In aktuellen Medienberichten werden die Gesamtkosten des Projekts mit rund 228 Mrd RUB veranschlagt. Die Freigabe der Brücke für den Straßenverkehr ist Ende 2018 geplant. Mit der Aufnahme des Eisenbahnverkehrs wird bislang im Dezember 2019 gerechnet.

rus/12.1.2017

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