Finanz- und Wirtschaftsspiegel

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Eurozone-Einkaufsmanagerindex steigt auf Jahreshoch

Erscheinungsdatum Website: 05.12.2016 16:41:15
Erscheinungsdatum Publikation: 06.12.2016

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LUXEMBURG (Dow Jones)--Die Aktivität in der Privatwirtschaft des Euroraums hat sich im November etwas weniger deutlich als zuvor angenommen verstärkt, befand sich aber trotzdem auf dem höchsten Niveau in diesem Jahr. Der von Markit erhobene Einkaufsmanagerindex stieg in zweiter Veröffentlichung auf 53,9 Punkte von 53,3 im Vormonat. Das war der höchste in diesem Jahr verzeichnete Wert. In erster Veröffentlichung allerdings, deren Bestätigung die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte erwartet hatten, hatte Markit noch einen Stand von 54,1 genannt.

Der Index des nicht-verarbeitenden Gewerbes stieg in zweiter Veröffentlichung auf 53,8 (Vormonat: 52,8) Punkte. Die von Dow Jones Newswires befragten Ökonomen hatten eine Bestätigung der ersten Veröffentlichung (54,1 Punkte) prognostiziert. Der Industrieindex legte auf 53,7 (53,5) Punkte zu.

"Die Produktionssteigerungsrate in der Industrie verlangsamte sich gegenüber Oktober leicht, sie übertraf allerdings das Geschäftswachstum im Servicesektor leicht. Die Dienstleister expandierten so kräftig wie zuletzt vor elf Monaten", fasste Markit das Geschehen zusammen. Die Euroraum-Wirtschaft war im dritten Quartal um 0,3 Prozent gewachsen. Für das Schlussquartal rechnen Volkswirte angesichts guter Frühindikatoren mit einer Wachstumsverstärkung. Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson hält "bis zu 0,4 Prozent" Wachstum für möglich.

Auftragseingang mit stärkstem Wachstum in diesem Jahr

Analog zum Wirtschaftswachstum legte im November auch der Auftragseingang mit der höchsten Rate im bisherigen Jahresverlauf zu. Alle vier großen Volkswirtschaften und Irland verbuchten hier Zuwächse. Die Auftragsbestände wuchsen so zügig wie zuletzt im Mai 2011. Folglich setzte sich auch der Jobaufbau zum 25. Mal hintereinander fort, und zwar so kräftig aus wie selten zuvor in den zurückliegenden fünfeinhalb Jahren.

Höhere Beschäftigungslevels meldeten demnach Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Irland, wobei Irland, Deutschland und Spanien die Nase vorn hatten. Lediglich in Deutschland beschleunigte sich der Jobaufbau allerdings nicht.

Deutscher Einkaufsmanagerindex sinkt auf 55,0 (55,1) Punkte

Deutschlands Einkaufsmanagerindex sank in zweiter Veröffentlichung auf 55,0 (Vormonat: 55,1) Punkte. Der Markit-Chefvolkswirt rechnet hier für das vierte Quartal mit einem Wachstum von 0,5 Prozent. Frankreichs, wo der Index in zweiter Veröffentlichung auf 51,4 (erste Veröffentlichung: 52,3) Punkte sank, sagt er 0,2 bis 0,3 Prozent Wachstum voraus und Italien 0,2 Prozent. Hier stieg der Einkaufsmanagerindex auf ein Neunmonatshoch von 53,4 Punkten.

Dass der Preisdruck im November zunahm, zeigt der stärkste Anstieg der Einkaufspreise seit Mai 2015. Ausschlaggebend hierfür war der enorme Preisauftrieb im Industriesektor, wo der Index Einkaufspreise auf ein 56-Monatshoch hochschnellte.

Dass auch die Preise im Dienstleistungssektor erstmals seit 14 Monaten wieder stiegen, hält Howard Archer, Volkswirt bei IHS Global Insight, aus Sicht der Europäischen Zentralbank (EZB) für ein gutes Zeichen. Gleichwohl rechnet Archer damit, dass die EZB ihr Wertpapierankaufprogramm in dieser Woche verlängern wird.

DJG/hab/mgo

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