Ostwirtschaftsreport

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Samsung bestätigt Pläne für Ungarn

Erscheinungsdatum Website: 09.09.2016 09:35:04
Erscheinungsdatum Publikation: 13.09.2016

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BUDAPEST (owr/nov-ost.info)--Der südkoreanische Elektronikkonzern Samsung hat frühere Berichte über die Errichtung eines Akkuwerks in Göd nahe der ungarischen Hauptstadt Budapest bestätigt. Wie Se-Woong Jeong, Leiter der Sparte Automotive & ESS Battery des Unternehmens, während einer Pressekonferenz in Budapest kürzlich mitteilte, wird Samsung in Göd Lithium-Akkus für Elektroautos produzieren, die für den europäischen Markt bestimmt sind. Dabei investiert der Konzern rund 100 Mrd Forint (rund 322,8 Mio EUR) in ein bestehendes Werk und schafft etwa 600 Arbeitsplätze im Land. Laut Jeong soll die volle Kapazität des Werks 2018 erreicht werden, mit Batterien für etwa 50.000 Elektroautos pro Jahr.

Wie nov-ost.info berichtete, hat Samsung bereits damit begonnen, den Standort ihrer für die Batterieherstellung zuständigen Tochtergesellschaft Samsung Digital Interface in Göd zu modernisieren und zu erweitern. Die Maßnahmen umfassen den Bau einer mehrstöckigen Fertigungshalle sowie von Lager- und Büroflächen. Insgesamt wächst die bebaute Fläche des Standorts um 20.000 auf 100.000 qm an. Samsung hatte einst auf dem 322.000 qm großen Werksgelände in Göd Farbfernseher-Rohren sowie Module für LCD-Fernseher und Handy-Displays produziert, die Fertigung aber 2014 aufgrund veränderter Trends in der Branche eingestellt.

"In naher Zukunft wird ein explosionsartiges Wachstum beim Verkauf elektrischer Fahrzeuge erwartet", erklärte Jeong nun in Budapest. Deshalb wolle sein Unternehmen die Produktion in Europa kräftig ankurbeln und die "Präsenz auf dem Kontinent" verstärken. Was die Standortwahl betrifft, habe man mehrere Länder unter die Lupe genommen, bevor man sich für Ungarn entschieden habe. Nun werde Samsung modernste Fertigungstechnologie im Land installieren und ganz besonders auch auf die Minderung der Umweltbelastung achten.

Und Péter Szijjártó, Ungarns Minister für Außenhandel und Auswärtiges, der bei der Pressekonferenz ebenfalls zugegen war, erklärte, sein Land habe den Zuschlag "in einem erbitterten regionalen Kampf" erhalten. Im Gegenzug habe man sich zu umfangreichen Infrastrukturentwicklungen in und um Göd verpflichtet. Außerdem wird die Kommunalverwaltung die Steuer- und sonstigen Lasten für das südkoreanische Unternehmen verringern.

SDI Hungary wurde 2001 gegründet, im selben Jahr entstand das Produktionswerk in Göd. Hier wurden zunächst 20"- und 21"-Bildröhren hergestellt, später kamen Produkte mit 28", 29" und 32" hinzu, und das Werk entwickelte sich zu einem der größten Fertigungsstandorte für Kathodenstrahlröhren in Europa. Der Mutterkonzern beschäftigt weltweit etwa 500.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 300 Mrd USD.

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