Nachrichten für Außenhandel (NfA)

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Tschechische Republik: Intensivere Kooperation bei der Digitalisierung

Erscheinungsdatum Website: 26.08.2016 15:30:33
Erscheinungsdatum Publikation: 29.08.2016

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Gemeinsames Forschungslabor ins Leben gerufen

PRAG (NfA)--Deutschland und Tschechien intensivieren ihre Zusammenarbeit im Bereich der Industrie 4.0 und kooperieren enger bei der Erforschung neuer Chancen der Mensch-Roboter-Kollaboration (MRK 4.0). Das erklärten Bundeskanzlerin Angela Merkel und der tschechische Ministerpräsident Bohuslav Sobotka in Prag. Unterschrieben wurde ein Kooperationsvertrag zwischen den beiden nationalen Exzellenzzentren, dem tschechischen Czech Institute of Informatics, Robotics, and Cybernetics (CIIRC) und dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI).

Im Rahmen des Staatsbesuchs wurde das gemeinsames Innovationslabor MRK 4.0 in Saarbrücken und Prag gestartet, dessen technische Erstausstattung auf deutscher Seite vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 1 Mio EUR finanziert wird. Zielsetzung sei die konkrete Erprobung und Umsetzung de sZusammenspiels von Mensch und Maschine im Rahmen der Digitalisierung, heißt es in einer Pressemitteilung des DFKI.

Zuvor hatte die tschechische Regierung ein nationales Industrie-4.0 Programm ins Leben gerufen. Es zielt darauf ab, die industrielle Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu erhalten und weiter zu steigern. Das Konzept der Initiative und die Kooperationsmöglichkeiten wurden bei einem Workshop des 2014 gegründeten CIIRC im April diskutiert. Ein Folgeworkshop ist bereits für Dezember in Berlin terminiert. CIIRC und DFKI kooperieren bereits auf dem Gebiet der Mensch-Roboter-Kollaboration im EU-Projekt TRADR.

Die Umsetzung der Industrie 4.0 unter besonderer Berücksichtigung des Mittelstandes gilt in beiden Ländern als zukunftsweisende Richtungsentscheidung: Die Produktion wird flexibler, die Waren individualisierter, die Fertigung zeitkritischer und deshalb lokaler. Daraus erwachsen enorme Potenziale für den innovativen Mittelstand und die Chance, Produktionsstätten aus Niedriglohnländern wieder zurückzuverlagern, weil der Kunde für von ihm selbst konfigurierte Produkte eine rasche Auslieferung erwartet.

Im MRK 4.0 sollen deutsche und tschechische Wissenschaftler gemeinsam an Lösungen für die Mensch-Maschine-Interaktion arbeiten. Dabei beschäftigt sich das Labor nicht mit der Entwicklung neuartiger Maschinen, sondern ausschließlich mit der Interaktion von Mensch und Roboter. Eine große Rolle dabei spielt die Verknüpfung von Technologietreibern wie multimodale Sensorik, Wearables, Augmented Reality - aber auch Virtual und Mixed Reality sowie multimodale Interaktion - mit robotischen Systemen.

Um die für Industrie 4.0 charakteristische flexible Fertigung individualisierter Produkte zu realisieren, wird eine heterogene Umgebung aufgebaut, in der die Mensch-Roboter-Kombination in unterschiedlichen Szenarien umgesetzt und getestet werden kann. Dabei sollen diejenigen Systeme identifiziert werden, die zu den Aufgaben und den Kompetenzen der Mitarbeiter passen.

NfA/29.8.2016

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