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Produktionsstopp bei ukrainischer OPZ

Erscheinungsdatum Website: 15.08.2016 15:50:06
Erscheinungsdatum Publikation: 16.08.2016

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KIEW (gus/nov-ost.info)--Das von der ukrainischen Regierung zur Privatisierung vorgesehene Düngemittelwerk OPZ hat seine Produktion in der vergangenen Woche einstellen müssen. Hintergrund ist eine Einstellung der Gaslieferungen. In einem vom Staatsvermögensfonds FDMU zitierten Schreiben beschuldigt der amtierende Vorstandschef von OPZ, Oleksandr Fedchun, den Pipeline-Betreiber Ukrtranshaz (UTG), die Belieferung entgegen den Anweisungen von Regierungschef Wolodymyr Hrojsman unterbrochen zu haben. UTG hält entgegen, OPZ habe den Hahn selbst zugedreht.

Der FDMU kündigte eine schnelle Wiederaufnahme der Produktion an und bewilligte den Abschluss eines Vertrags mit Naftohaz Ukrainy zur Belieferung von OPZ mit bis zu 45.000 cbm Erdgas im August. Ferner erhielt das Unternehmen einen Aufschub für die Tilgung eines Kredits der Ukrhazbank über 360 Mio Griwna (UAH; circa 12,9 Mio EUR) bis Jahresende.

Der stellvertretende Generaldirektor von OPZ, Nikolai Shchurikov, schrieb auf Facebook, mit den Ereignissen werde alles im vergangenen Jahr Erreichte zunichte gemacht und die Privatisierung auf Jahre hinaus verhindert. Er verwies darauf, dass OPZ in den letzten 12 Monaten einen Kredit in Höhe von 5 Mrd UAH bei der Oshchadbank und Schulden in Höhe von 1,3 Mrd UAH beim regionalen Gasversorger getilgt habe. Außerdem habe man die Schulden bei Ostchem von 210 Mio auf 193 Mio USD reduziert.

Shchurikov und Aufsichtsratschef Sergej Pereloma waren im Juli mit der Beschuldigung festgenommen worden, sie hätten Gaslieferverträge zu überhöhten Preisen abgeschlossen, und wurden später unter Hausarrest gestellt. Shchurikov bezeichnete die Anschuldigungen als falsch und erklärte, die Korruptionsbekämpfungsbehörde NABU sei nun selbst zur Schachfigur in "irgendjemandes Spiel" geworden.

gus/16.8.2016

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