Ostwirtschaftsreport

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Moskau will Kreditaufnahme 2017 vervierfachen

Erscheinungsdatum Website: 08.07.2016 11:00:03
Erscheinungsdatum Publikation: 12.07.2016

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MOSKAU (Dow Jones)--Russland will im kommenden Jahr die Kreditaufnahme vervierfachen. Die Ankündigung von Finanzminister Anton Siluanow ist das Ergebnis gesunkener Haushaltseinnahmen. Durch die Sanktionen des Westens und den niedrigen Ölpreis sucht die Regierung nach Wegen, die Löcher im Etat zu stopfen.

Wegen zugesagter Sozialausgaben hatte das Finanzministerium - auch mit Blick auf die 2018 anstehenden Präsidentschaftswahlen - auf Rücklagen zurückgreifen müssen und einer höheren Verschuldung zugestimmt, was seit dem Zahlungsausfalls des Landes 1998 immer wieder vermieden worden war.

Nach einer Kabinettssitzung sagte Siluanow, die Kreditaufnahme werde etwa vier Mal so hoch sein wie 2016. Für das laufende Jahr ist im Haushalt eine Neuverschuldung von 1,05 Bill Rubel (rund 14,8 Mrd EUR) eingeplant. Siluanow geht davon aus, dass der Anteil ausländischer Investoren unter den Käufern russischer Schuldtitel im kommenden Jahr zunehmen werde.

Für 2017 ist ein Haushaltsdefizit von 3,2% des Bruttoinlandsprodukts budgetiert. In den Folgejahren soll die Lücke jährlich um 1 Prozentpunkt schrumpfen.

Präsident Wladimir Putin hat für dieses Jahr ein Etatdefizit von maximal 3% des BIP vorgegeben. Dieses ambitionierte Ziel dürfte aber nach Einschätzung des Finanzministeriums und von Analysten nicht zu erreichen sein. Im ersten Halbjahr belief sich der Etatfehlbetrag auf 4%. Folge der um 12% gefallenen Staatseinnahmen, so Siluanow.

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