Ostwirtschaftsreport

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Bieterfrist für serbische Galenika verlängert

Erscheinungsdatum Website: 03.06.2016 09:20:02
Erscheinungsdatum Publikation: 07.06.2016

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BELGRAD (owr/nov-ost.info)--Die serbische Regierung hat die Bieterfrist in der Ausschreibung zur Auswahl eines strategischen Partners für den staatlich kontrollierten Arzneimittelhersteller Galenika noch einmal verlängert. Laut Medienberichten haben die Interessenten nun bis zum 27. Juli die Möglichkeit zur Legung verbindlicher Angebote. Ursprünglich sollten die Offerten bereits Anfang Mai vorliegen, später wurde die Frist bereits bis zum 25. Mai verlängert. Früheren Meldungen zufolge wurden die Ausschreibungsunterlagen von dem indischen Pharmakonzern Cadila Pharmaceuticals, dem bulgarischen Arzneimittelhersteller Sopharma sowie von der finnischen Investmentgesellschaft KJK Capital angefordert.

Das Bieterverfahren war Anfang April vom serbischen Wirtschaftsministerium gestartet worden. Der Ankündigung zufolge soll der strategische Partner im Rahmen einer Kapitalerhöhung zunächst 25% der Anteile an Galenika übernehmen. Der Mindestpreis für die Minderheitsbeteiligung wurde dabei auf 7 Mio EUR festgelegt. Zudem muss der Investor fünf Experten mit mehrjähriger Erfahrung in der Pharmabranche in das Management von Galenika entsenden.

Der serbische Staat kontrolliert bislang direkt 70% der Galenika-Anteile und weitere 15% über den staatlichen Akcionarski fond. Die restlichen 15% befinden sich in Streubesitz. Bislang blieben mehrere Anläufe zur Privatisierung von Galenika ohne Erfolg. Zuletzt bekundeten vor zwei Jahren die in den Vereinigten Arabischen Emiraten ansässige Julphar sowie das ukrainische Pharmaunternehmen Arterium ihr Interesse, ohne dass eine Einigung erzielt werden konnte. Zuvor hatte unter anderem auch die kanadische Valeant das serbische Unternehmen im Visier.

Die im Belgrader Vorort Zemun ansässige Galenika produziert mit rund 1.400 Mitarbeitern rund 250 verschiedene Präparate und verfügt über Produktionskapazitäten für 2,5 Mrd Tabletten und 100 Mio Kapseln im Jahr. Das Unternehmen verfügt in Serbien über einen Marktanteil von 10% und exportiert darüber hinaus einen Großteil seiner Produktion nach Bosnien-Herzegowina, Mazedonien, Rumänien und in andere südosteuropäische Länder, in die GUS sowie in den Nahen Osten und nach Afrika.

Die Verbindlichkeiten von Galenika werden mit insgesamt rund 200 Mio EUR beziffert. Nach der Beteiligung eines strategischen Investors sind die staatlichen Gläubiger des Unternehmens laut einem Regierungsbeschluss zur Umwandlung ihrer Forderungen in Kapitalbeteiligungen verpflichtet.

Angaben der Regierung zufolge soll Galenika inzwischen wieder schwarze Zahlen schreiben. Für das Geschäftsjahr 2014 berichtete das Unternehmen allerdings noch einen Nettoverlust in Höhe von 3,14 Mrd Dinar (RSD; etwa 25,5 Mio EUR) aus 5,32 Mrd RSD Umsatz.

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