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Sberbank Europe meldet Verluste

Erscheinungsdatum Website: 17.05.2016 15:55:06
Erscheinungsdatum Publikation: 18.05.2016

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WIEN (APA)--Die in Wien ansässige Sberbank Europe hat im letzten Jahr belastet durch Einmaleffekte einen Nettoverlust von 218,7 Mio EUR ausgewiesen, nach einem Nettogewinn von 3,4 Mio EUR 2014. Die notleidenden Kredite seien gesenkt, die Eigenmittel- und Finanzierungsbasis verbessert worden, teilte die Bank am gestrigen Dienstag mit. Im ersten Quartal sei ein positives Nettoergebnis erzielt worden.

Im Vorjahr hätten zwei Einmaleffekte negativ auf das Ergebnis ausgewirkt: Das Gesetz über Frankenkredite in Kroatien und die Beendigung der Geschäftstätigkeit in der Slowakei, so Vorstandschef Axel Hummel. Gleichzeitig würden die verstärkten Investitionen in den Aufbau der Sberbank Europe langsam Früchte tragen. Laufend reduziert werde der Bestand notleidender Kredite, man sehe erste Anzeichen eines Kreditwachstums und habe das Kredit/Einlagenverhältnis verbessert. "Operativ und ohne Einmaleffekte überstieg das Ergebnis 2015 unsere Erwartungen und wir gehen davon aus, dass sich dieser positive Trend 2016 fortsetzen wird." Das Geschäftsergebnis spiegele die laufenden Investitionen vor allem im Bereich IT und Operations wider.

Begonnen habe die Sberbank Europe, die ehemalige Volksbank International (VBI), im Vorjahr mit der Umsetzung ihres geänderten Geschäftsmodells. Ein wichtiger Schritt dabei sei die Vereinbarung über den Verkauf der slowakischen Tochter Sberbank Slovensko an Penta Investments, der im ersten Halbjahr abgeschlossen werden soll, heißt es in der Mitteilung weiter. Ein anderer strategischer Meilenstein sei die Rückzahlung von Finanzierungsmitteln an den Hauptaktionär, womit die eigenfinanzierte Zukunft der Sberbank Europe weiter vorangetrieben worden sei.

Als externe Herausforderungen, die zum negativen Ergebnis 2015 beitrugen, nennt die Bank das generell niedrige Zinsniveau, die Sanktionen der EU und USA gegen Russland, sowie neue regulatorische Bestimmungen. Im letzten Jahr seien 17,7 Mio EUR an Bankensteuern und Beiträgen zum Bankenabwicklungsfonds gezahlt worden. Die Bilanzsumme zum 31. Dezember 2015 wird mit 14,35 Mrd EUR(einschließlich nicht fortgeführter Geschäfte) ausgewiesen, ein Plus von 8,6% gegenüber dem Geschäftsjahr 2014.

Im ersten Quartal 2016 seien 370 Mio EUR nachrangige Darlehen (Tier 2 Kapital) in hartes Kernkapital (CET1) umgewandelt worden. "Mit diesem Schritt haben wir eine solide Grundlage für unsere Geschäfts- und Verkaufstätigkeit im Jahr 2016 und darüber hinaus gelegt", so Hummel. Nach der Umwandlung sei die harte Kernkapitalquote (CET1) der Sberbank Europe zum ersten Quartal auf 14,6% gestiegen, so die Bank.

Dank des höheren Nettozinsertrags, sinkender notleidender Kredite und strenger Kostendisziplin weise die Sberbank Europe mit Ende des ersten Quartals 2016 ein positives Nettoergebnis aus, "trotz Verbuchung der Bankensteuer sowie der Beiträge zum Einlagensicherungs- und Abwicklungsfonds für das gesamte Jahr 2016."

rus/18.5.2016

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