Finanz- und Wirtschaftsspiegel

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Deutsche Bank übertrifft Erwartungen im zweiten Quartal

Erscheinungsdatum Website: 25.07.2025 19:10:07
Erscheinungsdatum Publikation: 28.07.2025

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FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Bank hat im zweiten Quartal wieder einen Milliardengewinn erzielt. Sie übertraf sowohl bei den Erträgen als auch bei Rendite und Gewinn die Erwartungen der Analysten. Die Bank profitierte unter anderem von niedrigeren Kosten. Das Renditeziel für das laufende Jahr wurde bestätigt. Die Aktie steigt im frühen Handel deutlich.

"Wir freuen uns sehr, sowohl im zweiten Quartal als auch im ersten Halbjahr den höchsten Gewinn seit 2007 erzielt zu haben", sagte Konzernchef Christian Sewing. "Damit sind wir auf Kurs, unsere Ziele für 2025 zu erreichen."

Die Deutsche Bank verdiente unter dem Strich 1,49 Milliarden Euro. Im Vorjahr hatte die Bank einen Verlust von 143 Millionen Euro eingefahren, weil sie eine milliardenschwere Rückstellung im Zusammenhang mit dem Prozess um die Postbank-Übernahme vornehmen musste. Analysten hatten in einem von der Bank selbst veröffentlichten Konsens mit 1,41 Milliarden Euro gerechnet. Der Vorsteuergewinn betrug 2,4 Milliarden Euro. Hier hatte der Konsens auf 2,06 Milliarden Euro gelautet.

Risikovorsorge sinkt

Positiv zeigte sich die Kostenentwicklung. Die bereinigten Kosten lagen mit 5,0 Milliarden Euro im Plan. Die Aufwand-Ertrags-Relation lag bei soliden 63,6 Prozent. Das bedeutet, dass die Bank für einen Euro Ertrag knapp 64 Cent aufwenden musste.

Außerdem musste die Bank weniger Geld für ausfallgefährdete Kredite zurücklegen. Die Risikovorsorge sank zum Vorjahr um 11 Prozent auf 423 Millionen Euro.

Die Erträge der Bank stiegen um 3 Prozent auf 7,8 Milliarden Euro. Zu verdanken war dies vor allem der Investmentbank, die trotz einer marktbedingten Schwäche im Emissions- und Beratungsgeschäft (O&A) die Erträge leicht steigerte. Das Segment profitierte von einem soliden Handel mit festverzinslichen Produkten und Währungen (FIC). Auch die Privatkundenbank legte leicht zu, das Asset Management sogar etwas deutlicher. Die Unternehmensbank verzeichnete leicht rückläufige Erträge. Die Eigenkapitalrendite betrug 10,1 Prozent. Analysten hatten der Bank lediglich 8,1 Prozent zugetraut.

Die Bank hat sich für das laufende Jahr eine Eigenkapitalrendite von über 10 Prozent vorgenommen. Die Aufwand-Ertrags-Relation soll bei unter 65 Prozent liegen.

Schwacher Dollar drückt Ertragsentwicklung

Die Erträge sollen rund 32 Milliarden Euro vor Wechselkurseffekten erreichen. Unter Berücksichtigung der aktuellen Wechselkursbewegungen werden die Erträge "leicht höher" erwartet als im Vorjahr mit 30,1 Milliarden Euro, wie es im Halbjahresbericht heißt. "Die Euro-Stärke bedeutet Druck auf unsere Erträge", sagte Finanzvorstand James von Moltke in einer Telefonkonferenz. Auf Basis der aktuellen Wechselkurse dürften die Erträge eher bei rund 31,6 Milliarden Euro liegen. Gleichzeitig sieht der CFO eine "gute Chance", dass die Erträge auch auf berichteter Basis trotz Gegenwind von der Währungsseite 32 Milliarden Euro erreichen.

DJG/mgo/hab/28.07.2025

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