Nachrichten für Außenhandel (NfA)

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Deutschland: Bund vergibt 2023 Exportkreditgarantien in Höhe von 18,4 Mrd Euro
Erscheinungsdatum Website: 31.01.2024 16:30:01
Erscheinungsdatum Publikation: 01.02.2024
Hohe Nachfrage bei Projekten in der Ukraine
BERLIN (Dow Jones)--Der Bund hat im vergangenen Jahr Exportgarantien für Lieferungen und Leistungen in Höhe von 18,4 Mrd Euro vergeben. Das Volumen der Investitionsgarantien zum Schutz deutscher Auslandsinvestitionen gegen politische Risiken belief sich 2023 auf ein Volumen von 1,5 Mrd Euro.
Das Bundeswirtschaftsministerium betonte, dass die Bundesregierung damit in unsicheren Zeiten entscheidend zu Verlässlichkeit und Sicherheit in der deutschen Exportwirtschaft beigetragen habe. Das höchste Volumen an Exportgarantien ging an Geschäfte mit Türkei (2,79 Mrd Euro), gefolgt von Ägypten (2,49 Mrd Euro), Angola (2,01 Mrd), Mexiko (1,21 Mrd) und Saudi-Arabien (1,15 Mrd). Auf die Ukraine entfiel ein Deckungsvolumen von 170,5 Mio Euro.
Gut 80% der 2023 abgesicherten Geschäfte entfielen demnach auf Schwellen- und Entwicklungsländer. ?Viele Geschäfte in diesen Ländern lassen sich nur mit staatlicher Unterstützung realisieren?, sagte das Wirtschaftsministerium.
Laut Wirtschaftsministerium hat der Bund 2023 unter anderem Projekte in den Bereichen Wind- und Solarenergie, grüner Wasserstoff und elektrifizierte Schienen-Infrastruktur mit Exportkreditgarantien unterstützt.
Die Förderung kleiner und mittelständischer Unternehmen stand bei der Weiterentwicklung des Instruments auch 2023 im Fokus. Mit der Forfaitierungsgarantie hat der Bund ein speziell auf KMU zugeschnittenes Produkt eingeführt, das es erleichtert, kleinvolumige Geschäfte (Small-Tickets) zu finanzieren. Damit hat die Bundesregierung ein Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag umgesetzt.
Im vergangenen Jahr gab es laut Wirtschaftsministerium eine hohe Nachfrage nach Investitionsgarantien, insbesondere für Projekte in der Ukraine. Seit August 2023 ist die Bearbeitungsgebühr für Anträge mit Bezug zur Ukraine bis 2025 ausgesetzt.
?Das geopolitische Umfeld war auch im letzten Jahr herausfordernd für deutsche Unternehmen. Dementsprechend nutzen immer mehr und besonders auch viele mittelständische Unternehmen die Investitionsgarantien zur abgesicherten Erschließung von Auslandsmärkten?, erklärte das Ministerium.
Der Mitteilung zufolge haben im Jahr 2023 etwa zwei Drittel der Garantienehmer erstmalig eine Garantie erhalten, wobei 70% der genehmigten Anträge von kleinen und mittleren Unternehmen gestellt wurden. Dies sei der höchste Wert in der Geschichte des Förderinstruments, so das Ministerium.
Von dem Gesamtvolumen in Höhe 1,5 Mrd Euro, die der Bund 2023 zum Schutz deutscher Auslandsinvestitionen gegen politische Risiken übernahm, wurden die höchsten Volumina in Peru (880 Mio Euro), Ägypten (265 Mio), China (71 Mio), Namibia (60 Mio) und der Ukraine (55 Mio) gewährt.