Nachrichten für Außenhandel (NfA)

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Welt: Globales Wirtschaftswachstum auf 2% im Jahr 2024 revidiert
Erscheinungsdatum Website: 28.11.2023 16:05:51
Erscheinungsdatum Publikation: 29.11.2023
Korrektur nach oben - Herausforderungen bleiben
LONDON (NfA)--Inmitten eines strauchelnden globalen Wirtschaftsumfelds, das durch ein verbessertes Verbrauchervertrauen und einen vorübergehenden Stopp der Zinserhöhungen gekennzeichnet ist, wurde die Prognose für das reale BIP-Wachstum 2023 auf 2,4% nach oben korrigiert, unterstützt durch eine robuste Beschäftigungslage und umfangreiche fiskalische Anreize.
Jedoch haben wieder aufkeimende Inflationssorgen aufgrund steigender Energiepreise und eskalierender geopolitischer Krisen zu Unsicherheiten geführt. Diese sorgten zu einer Abwärtskorrektur für das globale Wirtschaftswachstum 2024 um 0,2 Prozentpunkte auf 2%, so das Analyseunternehmen GlobalData.
Dessen neuester Bericht, ?Global Macroeconomic Outlook - Q4 2023 Update?, zeigt, dass die Region Asien-Pazifik (APAC) im Jahr 2023 mit der höchsten Wachstumsrate an der Spitze stehen wird. Allerdings wurde die Wachstumsprognose für APAC im vierten Quartal nach unten korrigiert, und zwar auf 3,7 gegenüber 3,8% im dritten Quartal, hauptsächlich aufgrund von Herausforderungen in China und einem Rückgang der Auslandsnachfrage.
Auch in der Region Naher Osten und Afrika (MEA) wurden die Wachstumsprognosen nach unten korrigiert (2,8% im vierten Quartal gegenüber 1,9 im dritten Quartal 2023), was auf anhaltende geopolitische Spannungen und einen Rückgang der Ölproduktion zurückzuführen ist. Positiv zu vermerken ist aber, dass die Wachstumsprognosen für Europa (0,9% gegenüber 0,6) und Nord- und Südamerika (2,1% bis 1,2) angehoben wurden, was auf ein verbessertes Verbrauchervertrauen und einen Rückgang der Inflation zurückzuführen ist.
?Der anhaltende Konflikt zwischen Israel und Hamas hat potenzielle wirtschaftliche Auswirkungen auf die ganze Welt, insbesondere auf die Ölpreise angesichts der zunehmenden Spannungen im Nahen Osten. Eine weitere Eskalation könnte die Energiekosten über einen längeren Zeitraum hinweg in die Höhe treiben, was sich auf verschiedene Sektoren auswirken und das globale Wirtschaftswachstum verlangsamen könnte?, kommentiert Ramnivas Mundada von GlobalData.
Die USA werden 2024 eine deutliche Verlangsamung des Wirtschaftswachstums erleben, das von 2,1% im Vorjahr auf schätzungsweise 0,8 sinken wird, was in erster Linie auf die Auswirkungen einer strafferen Geldpolitik zurückzuführen ist. Trotz der erwarteten Lockerung wird die Inflation voraussichtlich über dem 2%-Ziel der Federal Reserve bleiben.
Europa sieht sich einem fragilen Aufschwung gegenüber, der durch eine knappe Finanzierung, einen anhaltenden Preisdruck und die Ungewissheit über den Ukraine-Krieg beeinträchtigt wird. Die Schwellenländer rechnen nach einem robusten Jahr mit einer Wachstumsverlangsamung im Jahr 2024.
Laut GlobalDatas Analyse von Daten der Welthandelsorganisation wurde die Prognose für das Wachstum des Welthandelsvolumens 2023 im Oktober um 0,9 Prozentpunkte auf 0,8% nach unten korrigiert, verglichen mit der Prognose vom April.