Nachrichten für Außenhandel (NfA)

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"Nachrichten für Außenhandel (NfA)" – die einzige deutschsprachige Tageszeitung für die gesamte Außenwirtschaft bietet einen schnellen und strukturierten Überblick über die wichtigsten Entwicklungen auf den internationalen Wachstumsmärkten.

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China: Deutsche Unternehmen zeichnen ein trübes Bild

Erscheinungsdatum Website: 17.11.2023 16:20:02
Erscheinungsdatum Publikation: 20.11.2023

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Kapazitätsauslastung auf neuem Tiefstand

FRANKFURT/BEIJING (NfA)--Die aktuelle Geschäftsklimaumfrage des VDMA unter seinen in China aktiven Mitgliedsunternehmen zeigt eine deutliche Belastung der Geschäfte vor Ort. War die Stimmung der Unternehmen im Frühjahr noch ausgeglichen, so hat sich die Situation nun merklich verdüstert: Nur noch 10% der befragten Firmen beurteilen die derzeitige Geschäftslage als gut. Fast die Hälfte, 47%, beschreiben ihre Situation als zufriedenstellend und 43% als schlecht, was zu einer stark negativen Gesamtbewertung von minus 33 Prozentpunkten führt.

Zum Vergleich: Im Frühjahr betrug dieser Wert minus 12 Prozentpunkte und vor einem Jahr, während strikter Corona-Restriktionen in China, lag er bei null, so die Mitteilung des VDMA.

Obwohl bestimmte Sektoren wie Kunststoff- und Gummi-, Textil-, Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen sowie Landmaschinen leicht über dem Maschinenbau-Durchschnitt liegen, ist die Bilanz der positiven und negativen Antworten auch in diesen Bereichen negativ. Die Nachfrage in China für Roboter und Automationslösungen war in den vergangen drei Jahren sehr hoch, aber auch hier hat inzwischen eine deutliche Abkühlung stattgefunden.

Die Aussichten für die nächsten sechs Monate bleiben trüb. Nur 30% der Unternehmen erwarten eine Verbesserung, während die Hälfte von einer unveränderten und 20% sogar von einer sich verschlechternden Geschäftslage ausgehen.

Die Kapazitätsauslastung der Konzerne hat einen neuen Tiefpunkt erreicht. Lediglich 8% berichten von einer überdurchschnittlichen Auslastung, 44% befinden sich im normalen Bereich und 48% liegen unter dem normalen Wert.

Der Mangel an Aufträgen ist ein zentrales Problem für viele Unternehmen: 38% sehen ihn als den primären Bremsfaktor. Andere Herausforderungen, wie Rohstoffmangel, Fachkräfteknappheit oder Einschränkungen durch Local-Content-Vorschriften scheinen aktuell nur eine untergeordnete Rolle zu spielen, so der VDMA. Mehr als die Hälfte der Unternehmen (51%) bewerten ihren aktuellen Auftragsbestand als unterdurchschnittlich, lediglich 11% verzeichnen überdurchschnittliche Werte.

Hinsichtlich der Erwartungen für die kommenden drei Monate herrscht ein ausbalanciertes Bild, jeweils 26% der Befragten prognostizieren eine Zunahme beziehungsweise Abnahme des Gesamtauftragsvolumens. 48% erwarten keine Veränderungen.

Die Daten zu den Auslandsaufträgen zeigen eine etwas positivere Tendenz mit 28% der Unternehmen, die mit überdurchschnittlichen Zahlen rechnen, was auf Vertrauen in die Nachfrage internationaler Märkte schließen lässt. Aber auch hier rechnet jeder Zweite (50%) mit einer stagnierenden Entwicklung ohne bedeutendes Wachstum, während 22% eine Verschlechterung voraussehen.

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