Nachrichten für Außenhandel (NfA)

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Europa: ZVEI fordert Ausbau der Batterieproduktion

Erscheinungsdatum Website: 02.06.2023 14:45:02
Erscheinungsdatum Publikation: 05.06.2023

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Deutsche Importe erreichen Rekordwert / Von Susanne Harmsen, E&M

HERRSCHING (NfA)--Da Batterien eine essenzielle Rolle für die Energiewende spielen, sollte ihre Produktion in Europa weiter ausgebaut werden. Der Elektroindustrieverband ZVEI sieht bereits einen Zuwachs. Die fortschreitende Digitalisierung, Elektrifizierung und die grüne Transformation verlangen immer mehr Energiespeicherung. Aus diesem Grund forderte Christian Rosenkranz, Fachverbandsvorsitzender Batterien des Verband der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI) eine starke Batterieindustrie in Deutschland und Europa. Der ZVEI will diese über die gesamte Wertschöpfungskette sichern und weiter ausbauen.

Rosenkranz sagte vor Journalisten: ?Eu-ropa muss im internationalen Wettbewerb attraktiver werden, um die Versorgung mit Batteriezellen in den kommenden Jahren zu sichern.?

Dabei gehe es um diverse Batterietechnologien, die für die EU-Klimaziele benötigt werden. Deshalb solle die Vielfalt an innovativen Batterietechnologien in Deutschland gestärkt werden. So benötigten zum Beispiel Sensoren für die Industrie 4.0 nicht-wiederaufladbare Batterien, wohingegen Lithium-Ionen-Batterien wie auch Bleiakkumulatoren unter anderem Strom aus regenerativen Energiequellen speichern können. Sie tragen so erheblich dazu bei, dass dezentral erzeugter, regenerativer Strom dann genutzt werden kann, wenn er gebraucht wird.

Es bedeute für das Stromnetz eine erhebliche Entlastung, wenn Strom am Erzeugungsort oder in unmittelbarer Nähe gespeichert werden könne. Weiter verbessern ließen sich laut ZVEI die Potenziale dezentraler Speicherung in intelligenten Stromnetzen - etwa einem Smart Grid - oder mithilfe intelligenter Messsysteme, die es ermöglichen, Energiebedarf und -erzeugung besser aufeinander abzustimmen. Zukünftig können auch weitere Zelltechnologien an Bedeutung gewinnen.

?Würden zukünftig die Akkus für in Eu-ropa produzierte Elektrofahrzeuge beispielsweise in Asien oder den USA gebaut, nähme der europäische Wertschöpfungsanteil an jedem Fahrzeug erheblich ab?, warnte Rosenkranz. Deshalb müsse in Deutschland und Europa die technologische Souveränität gewahrt werden. Hierzu bedürfe es förderlicher Rahmenbedingungen. Dazu gehören ?Unterstützung bei den immensen Investitionskosten, international wettbewerbsfähige Energiepreise, eine stabile Energieversorgung und ausreichende Recyclingkapazitäten?, so Rosenkranz.

Der deutsche Batteriemarkt sei laut ZVEI im vergangenen Jahr insgesamt um kräftige 62% auf zuletzt 16,34 Mrd Euro gestiegen. Lithium-Ionen-Batterien hatten mit einem Umsatz von 11,63 Mrd Euro den größten Anteil am Markt.

Vor allem das hohe Wachstum der Importe von Batteriezellen nach Deutschland habe das Marktvolumen bei Lithium-Ionen-Batterien in diesem Maße erhöht. Im Jahr 2022 haben diese mit 16,9 Mrd Euro einen Rekord erreicht - plus 49% im Vergleich zum Vorjahr. Rund 80% der Importe entfallen auf Lithium-Batterien. Bedeutendster Lieferant war China mit einem Importvolumen von 5,6 Mrd Euro vor Polen mit einem Importvolumen von 3,9 Mrd Euro. Der Markt für Bleibatterien sank um rund 10% im Vergleich zum Vorjahr auf knapp 1 Mrd Euro.

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