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BMW überrascht mit hoher Dividende

Erscheinungsdatum Website: 10.03.2023 02:00:02
Erscheinungsdatum Publikation: 13.03.2023

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FRANKFURT (Dow Jones)--BMW hat vergangenes Jahr dank hoher Verkaufspreise für Oberklasseautos den Gewinn überproportional zum Umsatz gesteigert. Den Aktionären will der DAX-Konzern daher eine überraschend hohe Dividende zahlen: Nach 5,80 Euro je Stammaktie im Vorjahr sollen nun 8,50 Euro je Anteil ausgeschüttet werden. Analysten haben nur 7,32 Euro je Stammaktie erwartet. Operativ lief es trotz der Lieferengpässe besonders bei Halbleitern relativ gut: Die EBIT-Marge im Autogeschäft lag mit 8,6 Prozent wie angekündigt am oberen Rand der Prognosespanne von 7 bis 9 Prozent.

Manche Investoren haben aber offenbar mit einem etwas besseren Ergebnis gerechnet - die BMW-Aktie verliert in Reaktion auf die Geschäftszahlen an der Börse 1,7 Prozent auf 99,30 Euro. "Die Vorschusslorbeeren waren zu hoch, die Ergebnisse sind aber insgesamt inline", sagte ein Händler. Allerdings hat die Aktie seit Jahresbeginn rund ein Fünftel an Wert gewonnen.

Basis des hohen Umsatzzuwachses 2022 von 28 Prozent auf 142,6 Milliarden Euro waren hohe Verkaufspreise und gute Absätze von Elektrowagen. So kletterte der Absatz vollelektrischer Premiumautos um 108 Prozent. Der Anteil von reinen E-Autos am Gesamtabsatz liegt mittlerweile bei 9 Prozent - dieses Jahr will BMW den Anteil weiter erhöhen auf dann 15 Prozent. Gut lief es besonders im Schlussquartal: In den drei Monaten kletterte der Umsatz um 39 Prozent auf 39,52 Milliarden Euro.

Das operative Ergebnis (EBIT) stieg trotz insgesamt rückläufiger Absätze vergangenes Jahr noch um 4,5 Prozent auf 14,0 Milliarden Euro. Das Ergebnis nach Steuern kletterte sogar um die Hälfte auf 15,58 Milliarden Euro im Vorjahr, je Stammaktie waren es 27,31 nach 18,77 Euro im Vorjahr. Der Free Cashflow im Autogeschäft sprang dank der Vollkonsolidierung des chinesischen Gemeinschaftsunternehmens BMW Brilliance (BBA) auf 11,1 Milliarden von 6,3 Milliarden Euro.

Im Kerngeschäft mit Premiumwagen wurde BMW wie die gesamte Branche von höheren Kosten für Material und Energie belastet. Im Gesamtjahr stieg der Umsatz bei Automobile wie von Analysten erwartet um 29 Prozent auf 123,6 Milliarden Euro. Das EBIT erhöhte sich indes mit einem Plus von 8 Prozent auf 10,6 Milliarden Euro wegen der Kostenbelastungen nicht so stark - und lag etwas unter den Schätzungen.

Grund dafür ist die Entwicklung im Schlussquartal: Zwar konnte BMW das EBIT im Kerngeschäft um gut die Hälfte steigern, da aber auch der Umsatz kräftig stieg, lag die Marge im Quartal mit 8,5 Prozent unter dem Wert für das Gesamtjahr. Zum Ausblick für dieses Jahr äußerte sich BMW nach der Aufsichtsratssitzung am Donnerstag nicht. Die Prognose 2023 wird der Konzern kommenden Mittwoch zur Bilanzpressekonferenz nennen.

ma

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