Finanz- und Wirtschaftsspiegel
Der Newsletter "Finanz- und Wirtschaftsspiegel" informiert täglich über die Aktivitäten der internationalen Zentralbanken mit Schwerpunkt auf die Europäische Zentralbank, die Federal Reserve und die Bank of Japan.
Fed stellt Kurs auf Zinserhöhung um 25 Basispunkte im Februar
Erscheinungsdatum Website: 23.01.2023 17:30:02
Erscheinungsdatum Publikation: 24.01.2023
WASHINGTON (Dow Jones)--Die Währungshüter der US-Notenbank bereiten sich darauf vor, die Zinserhöhungen zum zweiten Mal zu verlangsamen und darüber zu debattieren, um wie viel sie angehoben werden sollen, nachdem sie mehr Vertrauen in eine weitere Abschwächung der Inflation in diesem Jahr gewonnen haben. Sie könnten bei der Sitzung vom 31. Januar bis 1. Februar darüber beraten, wie viel mehr Abschwächung bei der Arbeitsnachfrage, den Ausgaben und der Inflation sie sehen müssten, bevor sie im Frühjahr eine Pause bei den Zinserhöhungen einlegen.
In jüngsten öffentlichen Äußerungen und Interviews sagten Fed-Vertreter, dass Zinsschritte in Höhe von 25 Basispunkten ihnen mehr Zeit geben würden, um die Auswirkungen ihrer bisherigen Erhöhungen zu bewerten, während sie entscheiden, wo sie aufhören sollten. Die Notenbanker wiesen darauf hin, dass es Zeit brauche, bis die volle Wirkung höherer Zinssätze die Wirtschaftstätigkeit abkühlt, als sie im Dezember nach vier aufeinanderfolgenden Erhöhungen um 75 Basispunkte zu einer Erhöhung um 50 Basispunkte zurückehrten.
"Und diese Logik gilt auch heute noch", sagte die stellvertretende Fed-Vorsitzende Lael Brainard in ihrer Rede letzte Woche. Die Anhebung der Zinssätze in kleineren Schritten "gibt uns die Möglichkeit, mehr Daten zu verarbeiten und wahrscheinlich besser auf einem ausreichend restriktiven Niveau zu landen."
Um die hohe Inflation zu bekämpfen, hat die Fed im vergangenen Jahr die schnellste Serie von Zinserhöhungen seit Anfang der 1980er Jahre durchgeführt und den Leitzins um 425 Basispunkte angehoben. Eine Anhebung um 25 Basispunkte im nächsten Monat würde den Zinssatz in die Spanne von 4,50 bis 4,75 Prozent bringen.
Die meisten Fed-Vertreter gingen im Dezember davon aus, dass der Zinssatz auf einen Höchststand zwischen 5,00 und 5,25 Prozent steigen würde. Dies würde zwei weitere Erhöhungen um jeweils 25 Basispunkte nach der wahrscheinlichen Anhebung im nächsten Monat bedeuten. Die Anleger an den Zinsterminkontraktmärkten erwarten, dass die Fed zwei weitere Erhöhungen um jeweils 25 Basispunkte vornehmen wird - laut CME Group bei der nächsten Sitzung und bei der nächsten Sitzung Mitte März.
Die Fed hat die Zinsen im vergangenen Jahr sieben Mal erhöht. Die wahrscheinliche Entscheidung, im Februar eine geringere Anhebung zu beschließen, spiegelt das wachsende Vertrauen der Notenbanker wider, dass die Wirtschaft auf ihre Bemühungen, die Nachfrage zu drosseln und die Inflation zu senken, anspricht.
DJG/DJN/apo/mgo/kla