Märkte der Welt

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Neuer Index misst Beijings globalen Einfluss

Erscheinungsdatum Website: 14.12.2022 14:40:03
Erscheinungsdatum Publikation: 15.12.2022

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Deutschland auf Platz 19

BEIJING (NfA)--Pakistan ist das Land, das weltweit am stärksten von China beeinflusst wird, schreibt ?Radio Free Europe? und beruft sich auf eine neue Studie, die Beijings wachsenden globalen Einfluss misst. Der China Index - eine Datenbank, die am 8. Dezember von DoubleThink Labs, einer in Taiwan ansässigen Forschungsorganisation, neu aufgelegt wurde - führt das südasiatische Land an der Spitze einer Liste von 82 anderen Ländern auf der ganzen Welt. Er besagt, dass seine Verbindungen zu und seine Abhängigkeit von Beijing in Bezug auf Außen- und Innenpolitik, Technologie und Wirtschaft das Land besonders anfällig für Einflussnahme machen.

Hinter Pakistan nimmt Südostasien generell eine herausragende Stellung in der Rangliste ein: Kambodscha und Singapur stehen auf den Plätzen zwei und drei, gefolgt von Thailand. Die Philippinen liegen an siebter und Malaysia an zehnter Stelle. Südafrika ist das erste afrikanische Land auf Platz 5, gleichauf mit Peru, dem höchstplatzierten südamerikanischen Land.

Kirgisistan und Tadschikistan, die an Chinas westliche Provinz Xinjiang grenzen, sind die zentralasiatischen Länder, die laut dem Index am stärksten unter dem Einfluss Beijings stehen und die Plätze 8 und 9 belegen.

Deutschland ist das erste europäische Land mit Platz 19 und die Vereinigten Staaten führen Nordamerika mit Platz 21 an.

Bei der Zusammenstellung des China-Index konzentrierte sich das Forschungsteam auf neun Kategorien, um den Einfluss auf der ganzen Welt zu erfassen, darunter Hochschulbildung, Innenpolitik, wirtschaftliche Beziehungen, Außenpolitik, Strafverfolgung, Medien, militärische Zusammenarbeit, kulturelle Verbindungen und Technologie.

Min Hsuan-Wu, Mitbegründer und CEO von Doublethink Labs, sagt, dass diese Art von System zu einem subtileren Verständnis führe und einige Annahmen über die Hebel des chinesischen Einflusses in Frage stelle, vor allem in den Bereichen Wirtschaft und Handel.

Angesichts der vielfältigen Faktoren, die das Ranking-System beeinflussen, ist Pakistans Spitzenposition für langjährige Beobachter der Beziehungen des Landes zu Beijing keine Überraschung. Denn dort befindet sich mit dem chinesisch-pakistanischen Wirtschaftskorridor ein Kernstück der weltumspannenden "Belt and Road"-Initiative, in das bereits Hunderte von Milliarden Dollar flossen. Pakistans Beziehungen zu China haben sich in fast allen Kategorien, die für die Erstellung des Index herangezogen wurden, stark verbessert, insbesondere in Bereichen wie Militär, Technologie sowie Außenpolitik.

Auch in Zentralasien haben sich die Beziehungen zu Beijing in den letzten Jahren intensiviert. Während die ersten Impulse aus Handel und Investitionen stammten, spielt der chinesische Einfluss nun eine wachsende Rolle in der Außenpolitik, den lokalen Medien und zunehmend auch in den Bereichen Verteidigung und Sicherheit. Nach Russlands Einmarsch in der Ukraine im Februar sehen viele Analysten auch, dass die zentralasiatischen Länder ihre Beziehungen zu China vertiefen, um sich von Moskau abzugrenzen.

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