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Ford beantragt nach 1,7 Mrd-USD-Schadenersatzurteil neues Verfahren

Erscheinungsdatum Website: 28.09.2022 01:20:03
Erscheinungsdatum Publikation: 28.09.2022

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DETROIT (Dow Jones)--Die Ford Motor Co. strebt ein neues Gerichtsverfahren an, nachdem ein Geschworenengericht im US-Bundesstaat Georgia den Autokonzern im August wegen eines Unfalls zu einer Schadenersatzzahlung in Höhe von 1,7 Milliarden US-Dollar verurteilt hat. In dem Fall ging es um einen Ford F-250 Pickup, der sich 2014 nach dem Platzen eines Vorderreifens überschlagen hatte, wobei zwei Menschen ums Leben kamen. Die Familie der Opfer hatte Ford mit der Begründung verklagt, dass die Dachkonstruktion des Lkw fehlerhaft gewesen sei und deshalb bei einem Überschlag zusammenbrechen konnte. In neuen Gerichtsunterlagen erklärte Ford am Montag, dem Konzern sei zu Unrecht verwehrt worden, Beweise vorzulegen, die gezeigt hätten, dass der in den tödlichen Unfall verwickelte Lkw sicher und die Dachkonstruktion stärker als bei vielen seiner Konkurrenten gewesen sei.

Der Autokonzern argumentierte laut den Unterlagen, dass ein Richter ihn im Jahr 2018 effektiv daran gehindert haben soll, sich gegen die Behauptungen der Kläger zu verteidigen, dass die Dachkonstruktion des Lastwagens fehlerhaft gewesen sei. Auch habe Ford vor Gericht nicht hinreichend zeigen können, dass auch andere Faktoren zu dem tödlichen Ausgang des Unfalls beigetragen haben könnten, etwa dass die Insassen nicht richtig angeschnallt waren.

"Ford konnte seine Argumente nicht vorbringen", sagte Theodore Boutrous, ein Anwalt des Autoherstellers. "Der Konzern kämpfte mit zwei Händen hinter dem Rücken." Das Urteil ist laut den Anwälten das höchste, das jemals in der Geschichte Georgias gefällt wurde.

Ford reichte am Montag zwei Anträge vor dem Gericht von Gwinnett County in Georgia ein. Mit dem einen Antrag wird ein neues Verfahren angestrebt, mit dem anderen wird der im August gegen das Unternehmen verhängte Strafschadenersatz angefochten. Ein Anwalt, der die Kläger vertritt, James Butler, sagte dazu, er werde auf die von Ford in diesen Anträgen angesprochenen Punkte eingehen und glaube nicht, dass Ford eine Verteidigung vorzubringen habe.

ma

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