Märkte der Welt

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Großbritannien wird zum Top-FDI-Standort in Europa

Erscheinungsdatum Website: 10.08.2022 14:55:03
Erscheinungsdatum Publikation: 11.08.2022

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Deutschland rutscht auf Platz 2

LONDON (NfA)--Laut dem jüngsten M&A Attractiveness Index Score (https://bit.ly/3d9d7Oy), der vom Mergers and Acquisitions Research Centre (MARC) der Bayes Business School veröffentlicht wurde, ist das Vereinigte Königreich nun das Top-Ziel in Europa für eingehende und inländische Investitionen. Die jüngste jährliche Rangliste - die erstmals die tatsächlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die einzelnen Länder als Ziele für FDI berücksichtigt - vergleicht die Geschäftsaktivitäten und die Attraktivität für Investoren von 148 Ländern weltweit.

Der von Naaguesh Appadu, Research Fellow bei Bayes, erstellte Bericht enthält auch zusätzliche Analysen zu den Chancen und Herausforderungen, mit denen die Länder konfrontiert sind. Zudem wurde festgestellt, dass Investoren beim Abschluss von Geschäften immer häufiger ökologische, soziale und Governance-Aspekte (ESG) berücksichtigen, sowie dass die Bedeutung starker nationaler Infrastrukturen zunimmt.

Die neuesten Daten enthalten auch eine Rangliste für Länder, die Corona in ihrer Methodik nicht berücksichtigen, was einen Vergleich der Auswirkungen der Pandemie auf Investitionsentscheidungen in der ganzen Welt ermöglicht.

Laut des Berichts hat das Vereinigte Königreich sich im Vergleich zum Vorjahr im weltweiten Ranking um sechs Plätze auf den dritten Platz verbessert - hinter den USA und Singapur. Damit hat Großbritannien die Niederlande und Deutschland überholt und ist nun das attraktivste europäische Land für In- und Auslandsinvestitionen.

Die Veränderungen im weltweiten Ranking der europäischen Länder fielen unterschiedlich aus: Frankreich verbesserte sich um sechs Plätze auf den sechsten Rang, während Deutschland um vier Plätze auf den achten Platz abrutschte. Italiens allmählicher Abstieg in der jährlichen Rangliste wurde mit einem Anstieg um drei Plätze auf Platz 32 gestoppt, wäre aber ohne die Auswirkungen der Pandemie auf Platz 26 gestiegen. Spanien, das wie Italien in der Anfangsphase ein Hotspot für die Ausbreitung des Virus war, verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr um fünf Plätze auf Platz 13, wäre aber ohne die Pandemie ebenfalls höher (9).

Fortschritte in Bezug auf ESG-Belange werden von vielen der Top-20-Länder als größte Stärke angesehen, wobei die Infrastruktur und die Qualität der Vermögenswerte als die wichtigsten Merkmale hinter den drei bestplatzierten Staaten (USA, Singapur, Vereinigtes Königreich) genannt werden.

Umgekehrt stellten sozioökonomische Faktoren für die Top-8-Länder und 15 der 20 bestplatzierten Staaten die größte Herausforderung für den Markt dar. Zu diesen Faktoren gehören Größe und Demographie der Bevölkerung, Todes- und Genesungsraten im Zusammenhang mit Corona sowie die Arbeitslosenquote.

Die Daten bieten einen ersten Einblick in die Auswirkungen der Pandemie auf viele Länder und Regionen in der ganzen Welt und geben gleichzeitig Hinweise auf die mögliche Richtung, in die sich die Nationen nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine bewegen werden - auch wenn die längerfristigen Auswirkungen noch nicht absehbar sind.

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