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VW verdient mehr als erwartet und setzt auf starkes 2. Halbjahr
Erscheinungsdatum Website: 28.07.2022 16:50:06
Erscheinungsdatum Publikation: 29.07.2022
FRANKFURT (Dow Jones)--Volkswagen hat im zweiten Quartal trotz deutlich rückläufiger Autoverkäufe und anhaltender Lieferengpässe überraschend mehr umgesetzt. Wegen Belastungen aus Rohstoffsicherungsgeschäften sank der Gewinn zwar, der Wolfsburger DAX-Konzern verdiente aber deutlich mehr als Analysten erwartet haben. In der Erwartung eines starken zweiten Halbjahres mit guten Autoabsätzen und weiter hohen Verkaufspreisen bestätigte VW den Umsatz- und Gewinnausblick für das Gesamtjahr.
Wie der Zwölfsmarken-Konzern mitteilte, stieg der Umsatz in den drei Monaten um 3,3 Prozent auf 69,54 Milliarden Euro. Analysten haben nur knapp 65 Milliarden Euro erwartet. Operativ verdiente der VW 4,505 Milliarden Euro, das ist knapp ein Drittel weniger als im Vorjahreszeitraum, aber fast 1 Milliarde mehr als Analysten erwartet haben.
Das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen lag im Quartal bei 4,7 Milliarden Euro, enthielt gegenüber dem ersten Quartal negative Bewertungseffekte aus Derivaten, hauptsächlich aus Rohstoffsicherungsgeschäften. Alleine diese Belastung belief sich auf rund 2,4 Milliarden Euro. Im ersten Quartal hatte VW noch von positiven Bewertungseffekten profitiert und einen - ebenfalls überraschend - hohen Milliardengewinn eingefahren. Unter dem Strich sank der Gewinn im zweiten Quartal um knapp ein Viertel auf 3,74 Milliarden Euro, von Factset befragte Analysten haben allerdings lediglich knapp 2,2 Milliarden Euro erwartet.
Kernmarke und Audi stützen
In der Summe der ersten sechs Monate steigerte VW den Gewinn deutlich überproportional zum Umsatz: Während die Erlöse nur um 2 Prozent kletterten, stieg das operative Ergebnis um 13 Prozent. Nach Steuern und Anteilen wuchs das Ergebnis sogar um über ein Viertel. Grund dafür war vor allem eine gute Entwicklung der Kernmarke und Audi.
Volkswagen Pkw steigerte den weiteren Angaben zufolge das operative Ergebnis im ersten Halbjahr um 55 Prozent auf 1,86 Milliarden Euro. Auch bei Audi kletterte der Betriebsgewinn um gut die Hälfte auf knapp 5 Milliarden Euro. Bei der vor dem Börsengang stehenden Porsche ging es noch um knapp ein Fünftel auf 3,26 Milliarden Euro Betriebsgewinn aufwärts. Die spanische Tochter Seat, die in den vergangenen Jahren bereits Verluste verzeichnete, berichtete für das Halbjahr einen Fehlbetrag von 97 Millionen Euro.
VW setzt auf gutes zweites Halbjahr
Den Ausblick für das Gesamtjahr bekräftigte Volkswagen und setzt auf ein gutes zweites Halbjahr. Die operative Umsatzrendite soll 2022 zwischen 7,0 und 8,5 Prozent liegen, der Umsatz soll um 8 bis 13 Prozent steigen. Volkswagen erwartet in den kommenden Monaten wegen einer besseren Versorgung mit Halbleitern und einer wieder weitgehend normalen Versorgung mit Kabelbäumen schrittweise steigende Autoverkäufe. "Der Konzern erwartet, dass sich der Produktmix im zweiten Halbjahr normalisieren wird, da sich die Halbleitersituation weiter verbessert und das Unternehmen von einem starken Auftragsbestand profitiert", so der Wolfsburger DAX-Konzern. Eine klare Erholung des monatlichen Absatzes gegen Ende des zweiten Quartals verspreche eine positive Entwicklung im zweiten Halbjahr. In den ersten sechs Monaten waren die Verkäufe um über ein Fünftel eingebrochen.
ma