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Neue dynamische Märkte, vor allem in den Boomregionen Asiens und Osteuropas, gewinnen für den deutschen Automobil- und Maschinenbau zunehmend an Bedeutung. 

EY: Führende Autokonzerne mit "phänomenal starkem" 1. Halbjahr

Erscheinungsdatum Website: 01.09.2021 16:20:05
Erscheinungsdatum Publikation: 02.09.2021

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FRANKFURT (Dow Jones)--Die Automobilbranche hat sich sehr schnell von der Corona-Krise erholt und im ersten Halbjahr 2021 mehr Gewinn eingefahren als je zuvor. Zu diesem Ergebnis kommt die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young (EY) in einer Analyse nach den Zweitquartalszahlen der 16 weltweit führenden Autokonzerne. Diese erwirtschafteten demnach von Januar bis Juni insgesamt einen operativen Gewinn von 71,5 Milliarden Euro nach einem Verlust von 4,1 Milliarden in der ersten Hälfte des Vorjahres.

Die durchschnittliche Marge kletterte von minus 0,7 Prozent auf plus 8,8 Prozent, und damit auf den höchsten Stand mindestens seit 2004, als die Analyse erstmals durchgeführt wurde.

BMW Margen-Spitzenreiter

Dabei hatten die deutschen Autohersteller laut EY mit einer gemeinsamen Marge von 11,2 Prozent die Nase vorn. Bei BMW lag dieser Wert sogar bei 14,5 Prozent, womit der Münchener DAX-Konzern im ersten Halbjahr der weltweit profitabelste Autokonzern war.

Bei Umsatz und Absatz hinken die Autokonzerne dem Vorkrisenniveau dagegen noch hinterher, wie aus der EY-Analyse hervorgeht. Zwar stieg der Pkw-Absatz um 27 Prozent auf 33,5 Millionen Fahrzeuge. Damit lag er aber immer noch um 11 Prozent unter dem Wert der ersten Jahreshälfte 2019. Der Umsatz der Konzerne stieg um 32 Prozent auf 809 Milliarden Euro, verfehlte damit aber das Niveau des Vergleichszeitraums 2019 um 2 Prozent bzw. 16 Milliarden Euro.

"Trotz aller Widrigkeiten haben die Top-Autokonzerne ein phänomenal starkes erstes Halbjahr hingelegt," resümierte EY-Partner Peter Fuß. "Im Vorjahr hatten noch stillgelegte Fabriken und geschlossene Autohäuser zu Rekordverlusten geführt, nun profitiert die Branche von den eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen, vom Trend zu teuren und großen Modellen."

Nachfrage größer als Angebot

Außerdem werden sie nicht zuletzt von einem derzeit für sie günstigen Preisumfeld unterstützt: "Der Chipmangel führt dazu, dass sich die Autokonzerne auf margenstarke Fahrzeuge konzentrieren und weniger darauf angewiesen sind, hohe Rabatte zur Ankurbelung des Geschäfts zu geben." Derzeit sei die Nachfrage größer als das Angebot. Diese Situation wisse die Branche durchaus für sich zu nutzen.

Bemerkenswert ist laut Fuß, dass sich das Hochfahren der Elektromobilität und das deutliche Absatzwachstum bei Elektroautos und Plug-in-Hybriden offenbar nicht spürbar negativ auf die Marge ausgewirkt haben: "Wir sehen, dass sich derzeit viele Unternehmen konsequent und mit Hochdruck auf Elektromobilität ausrichten. Vom befürchteten Gewinneinbruch aufgrund vermeintlich weniger margenträchtiger Elektroautos ist zumindest bislang nichts zu sehen."

ma

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