Finanz- und Wirtschaftsspiegel

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Steuerprüfungen bei Reichen um 56% rückläufig

Erscheinungsdatum Website: 15.04.2021 20:45:02
Erscheinungsdatum Publikation: 16.04.2021

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BERLIN (Dow Jones)--Die Zahl der Betriebsprüfungen bei Steuerzahlern mit Einkünften von über einer halben Million Euro ist in elf Jahren um fast 56 Prozent zurückgegangen. Gingen die Finanzämter 2009 noch 1628 Fällen nach, waren es 2020 nur noch 909, wie die Rheinische Post unter Berufung auf eine Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine kleine Anfrage der Linken-Fraktion berichtet. Damit entgingen vor allem jene Bürger einer genaueren Prüfung, deren Steuererklärungen wegen des hohen Einkommens und Vermögens besonders komplex sind und für die sich Steuervermeidungstricks besonders lohnen dürften.

Der Bundesrechnungshof hatte bereits 2006 vor einer zu geringen Prüfungsdichte bei Reichen und Superreichen gewarnt. Nachprüfungen bei dieser Gruppe könnten zu durchschnittlichen Mehreinnahmen von 130.000 Euro im Jahr führen, so die Behörde damals. Die Bundesregierung verteidigt sich laut dem Zeitungsbericht mit der Corona-Krise im Jahr 2020: Die zuständigen Länder hätten zum Schutz von Steuerbeamten und Steuerzahlern häufigere Kontakte vermieden, was Einfluss auf die Prüfungen gehabt habe. Allerdings hat sich laut dem Bericht die Zahl der Steuerprüfungen bei Reichen bereits vor der Pandemie stark reduziert. Sie sank um fast 30 Prozent gegenüber 2009 auf 1150 im Jahr 2018.

DJG/pso/kla

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