Nachrichten für Außenhandel (NfA)

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"Nachrichten für Außenhandel (NfA)" – die einzige deutschsprachige Tageszeitung für die gesamte Außenwirtschaft bietet einen schnellen und strukturierten Überblick über die wichtigsten Entwicklungen auf den internationalen Wachstumsmärkten.

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Welt: USA haben weiterhin klar die Nase vorn

Erscheinungsdatum Website: 15.04.2021 16:05:31
Erscheinungsdatum Publikation: 16.04.2021

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China holt rasant auf

PARIS (NfA)--Spieglein, Spieglein an der Wand, welches ist wohl das digitalste Land? Die USA, Dänemark und Deutschland belegen erneut die ersten drei Plätze im Enabling Digitalization Index 2020 (EDI) des Kreditversicherers Euler Hermes. Deutschland hat allerdings im Vergleich zu den Vorjahren an Boden verloren und ist von Platz zwei auf Platz drei abgerutscht, mit einem stark aufholenden China im Nacken.

Der Index bewertet dabei nicht allein den Status Quo der Digitalisierung in 115 Ländern, sondern auch das Potenzial für eine Digitalisierung anhand von fünf Komponenten: Regulierung, Wissen, Konnektivität, Infrastruktur und Größe. Der EDI misst also die Fähigkeit - und Agilität - von Ländern, digitalen Unternehmen zu helfen, zu florieren sowie traditionelle Firmen zu unterstützen, digitale Chancen zu nutzen.

?Die Digitalisierung wirkt - wenig überraschend - bei der Bewältigung der Corona-Pandemie als Puffer?, sagt Ron van het Hof, CEO von Euler Hermes in Deutschland, Österreich und der Schweiz. ?Die Studie hat ergeben, dass die Spitzenreiter des Index bisher wirtschaftlich besser durch die Pandemie gekommen sind als diejenigen Länder, die beim Potenzial für die Digitalisierung hinterherhinken.?

Die USA liegen aufgrund ihres erstklassigen Wissens-Ökosystems, der Größe des Marktes und der günstigen regulatorischen Rahmenbedingungen mit Abstand an der Spitze. Der Konnektivitätswert des Landes ist bis Ende 2019 um 1,8 Punkte gestiegen, nach einem Anstieg um 5,1 im Jahr 2018.

?Deutschland punktet hingegen mit dem besten Wissens-Ökosystem und der besten logistischen Infrastruktur?, so van het Hof. Bei der Regulierung und der Marktgröße konnten die Deutschen sich leicht verbessern, allerdings ist die Konnektivitätsqualität im Vergleich zur restlichen Welt gesunken - trotz des anhaltenden Aufwärtstrends bei der Anzahl der sicheren Server. Das ist zurückzuführen auf weniger Mobilfunkanschlüsse pro 100 Einwohner sowie einen leicht rückläufigen Anteil an Internetnutzern Ende 2019.

?Deutschland hat viel Potenzial - lässt aber weiterhin Teile davon ungenutzt?, sagt Van het Hof. ?China hingegen hat anschaulich gezeigt, wie Potenziale äußerst effizient genutzt werden können: Das Land hat sich in den drei Jahren vor der Pandemie von Platz 17 auf Platz 4 katapultiert und sitzt Deutschland bereits im Nacken. Auch wenn die Digitalisierung hierzulande durch die Pandemie einen Schub erhalten hat, müssen die die Deutschen sehen, dass sie nicht ins Hintertreffen geraten. Jetzt ist es an der Zeit, dafür die Weichen zu stellen - bei den Rahmenbedingungen ebenso wie bei Investitionen und der praktischen Umsetzung in den Unternehmen. Dies ist ein entscheidender Erfolgsfaktor, gerade in der Krise.?

Ein weiteres Land, das vormacht, wie es geht, ist Dänemark. Die Skandinavier begannen 2020 als bester Performer in Sachen Konnektivitätsqualität. In der Tat hat es nach einer Verdreifachung der Anzahl sicherer Server 2018 diese noch einmal mehr als verdoppelt und erreicht damit eine höhere Anzahl als China und Kanada und nahe an der von Frankreich - bei einer Bevölkerung von nur 6 Mio Menschen.

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