Nachrichten für Außenhandel (NfA)

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"Nachrichten für Außenhandel (NfA)" – die einzige deutschsprachige Tageszeitung für die gesamte Außenwirtschaft bietet einen schnellen und strukturierten Überblick über die wichtigsten Entwicklungen auf den internationalen Wachstumsmärkten.

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Deutschland: Globale Geschäftsperspektiven erreichen Tiefpunkt

Erscheinungsdatum Website: 05.03.2021 14:00:31
Erscheinungsdatum Publikation: 08.03.2021

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Sprunghafter Anstieg der Hemmnisse im Warenverkehr

BERLIN (NfA)--Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie belasten weiterhin das Auslandsgeschäft deutscher Unternehmen. Das geht aus der aktuellen DIHK-Umfrage "Going International 2021" unter rund 2.400 international aktiven deutschen Betrieben hervor.

Die befragten Betriebe kommen aus verschiedensten Branchen und sind in allen Weltregionen aktiv. Ihre globalen Geschäftsperspektiven sehen sie auf einem Tiefpunkt: Mehr als drei Viertel der Unternehmen ist von Reiseeinschränkungen betroffen, 69% leiden unter abgesagten Messen und Veranstaltungen.

Fast die Hälfte muss wegen der Pandemie Investitionen streichen oder verschieben, 44% verzeichnen weniger Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen.

In der Folge rechnen lediglich 17% der international aktiven Unternehmen für die kommenden zwölf Monate mit besseren Geschäften als im Krisenjahr 2020, eine relative Mehrheit von 27% sogar mit schlechteren. Mit dem daraus resultierenden Saldo von minus 10 Punkten beurteilen die Unternehmen ihre Geschäftsperspektiven auf den Weltmärkten durchschnittlich so schlecht wie nie zuvor seit Beginn der Befragung 2012.

Je nach Zielregion unterscheiden sich die Geschäftsaussichten jedoch stark. Im chinesischen Markt erwarten 32% der deutschen Unternehmen bessere Geschäfte, nur 17% schlechtere - ein deutlich positiveres Bild als in der Vorjahresumfrage. Auch in der Eurozone rechnen für 2021 etwas mehr Firmen mit besseren (25%) als mit schlechteren (19) Auslandsgeschäften.

Dagegen drohen in vielen Märkten Süd- und Mittelamerikas, Afrikas, im Nahen Osten sowie in Ländern Südost- und Osteuropas wie Russland und der Türkei Geschäftsausfälle. Ebenso in Großbritannien: Hier müssen die deutschen Unternehmen neben den pandemiebedingten Herausforderungen zusätzlich mit den Folgen des Brexits zurechtkommen.

Neben der Corona-Pandemie belasten in diesem Jahr auch wirtschaftliche Krisensituationen sowie zunehmende Handelshemmnisse in vielen Weltregionen das Auslandsgeschäft der Unternehmen. Insgesamt berichten aktuell 47% der befragten Firmen von zunehmenden Hürden im Handel.

Dazu zählen insbesondere verstärkte Sicherheitsanforderungen (53%), zusätzliche lokale Zertifizierungen (46), Sanktionen (29) oder höhere Zölle (25).

Aufgeschlüsselt nach Regionen spüren die Unternehmen vor allem im Vereinigten Königreich (von 11 auf 39%) und in der Eurozone (von 21 auf 37) einen sprunghaften Anstieg der Handelshemmnisse im Vergleich zum Vorjahr. Die Brexit-Zollformalitäten im Handel mit Großbritannien sowie die zahlreichen Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung im EU-Binnenmarkt machen sich hier deutlich bemerkbar.

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