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Studie: CO2-Preis kann Pkw-Emissionen um 0,8% verringern

Erscheinungsdatum Website: 10.02.2021 18:25:03
Erscheinungsdatum Publikation: 11.02.2021

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BERLIN (Dow Jones)--Der zu Jahresbeginn eingeführte CO2-Preis von 25 Euro pro Tonne könnte die Fahrzeug-Emissionen in Deutschland um mindestens 740.000 Tonnen reduzieren. Das entspricht etwa 0,8 Prozent des CO2-Ausstoßes von Pkw, wie eine neue Studie des RWI - Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung zeigt. Die gleiche Minderung würde durch die Stilllegung von etwa 360.000 Fahrzeugen erreicht.

Allerdings betreffen die Effekte laut der Studie eher Benziner. Durch die Verteuerung von Benzin um rund 5 Prozent könnten diese Fahrzeuge demnach pro Jahr rund 1,25 Prozent weniger Kilometer zurücklegen. Bei Dieselfahrzeugen verändern sich infolge von Preisänderungen dagegen weder die Fahrleistung noch der Kraftstoffverbrauch signifikant. Ein Grund könnte sein, dass Dieselautos häufig von Menschen genutzt werden, die aus beruflichen oder familiären Gründen viel fahren müssen und deshalb nicht auf höhere Kraftstoffpreise reagieren.

Durch eine CO2-Steuer von 55 Euro, wie für das Jahr 2025 geplant, dürften sich die Emissionen um mindestens 1,62 Millionen Tonnen CO2 reduzieren. Dies entspricht rund 1,7 Prozent der CO2-Emissionen von Pkw oder einer Stilllegung von rund 790.000 Fahrzeugen. "Unsere Studie zeigt, dass die CO2-Steuer im Verkehrssektor die Emissionen reduzieren dürfte", erklärte RWI-Umweltökonom Colin Vance.

Während die Wirkung zunächst nur moderat sein dürfte, könnten höhere CO2-Steuern aber langfristig dazu führen, dass Menschen ihr Fahrverhalten anpassen oder auf andere Verkehrsmittel umsteigen. Die RWI-Studie basiert auf Daten des Deutschen Mobilitätspanels für die Jahre 2004 bis 2019.

chem

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