Nachrichten für Außenhandel (NfA)

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Welt: Start-ups sind die Schnellboote für Innovationen

Erscheinungsdatum Website: 18.01.2021 15:50:03
Erscheinungsdatum Publikation: 19.01.2021

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Technologiegetriebene Trends geben die Impulse

STUTTGART (NfA)--Start-ups bringen in der Corona-Krise neue Produkte und Dienstleistungen rund neun bis zehn Tage schneller auf den Markt als etablierte Unternehmen. Dies ist das Ergebnis einer Analyse der beiden Wirtschaftswissenschaftler Andreas Kuckertz und Bernd Ebersberger von der Universität Hohenheim in Stuttgart.

In ihrer Studie befassten sich die beiden Forscher mit 136 Innovationen weltweit, die als Reaktion auf die Herausforderungen der Corona-Pandemie entstanden sind. Dabei war die durchschnittliche Zeitspanne vom Ausbruch der Infektion in der jeweiligen Region bis hin zur Einführung von Innovationen mit 38 Tagen weltweit gleich.

Dabei stammten 23 aus Asien und Ozeanien, 39 aus Europa und 74 aus Nordamerika.

Insgesamt ist das Angebot der neuen Produkte und Dienstleistungen breit gefächert: Über ein Abstrichkit, das die Viruslast auf Oberflächen und in Abwässern erfasst, über einen GPS-Tracker, der Mitarbeiter über einen Signalton an die Einhaltung des Mindestabstands erinnert, bis hin zu virtuell erlebbaren Kinobesuchen oder dem digitalen Besuch des Friseurs.

Dabei finden sich Innovationen jedoch nicht in allen Bereichen gleichermaßen. Die Wissenschaftler identifizieren neun Megatrends, die in der Krise Haupttreiber für Innovationen sind. Vor allem technologiegetriebene Megatrends scheinen zu Innovationen in den Bereichen Gesundheit, Arbeit und Konsum mit künstlicher Intelligenz, der Nutzung von Big Data und Netzwerktechnologien zu führen.

Wenig überraschend steht dabei die Gesundheit im Mittelpunkt. Weitere Megatrends beschäftigen sich mit der Frage, wie wir künftig leben und arbeiten werden. So entstehen Innovationen unter anderem im sogenannten Outernet, das Online- und Offline-Welt miteinander verbindet und beispielsweise Echtzeitinformationen zu coronabezogenen Themen bereitstellt. Andere Innovationen beschäftigen sich mit der Frage, wie über alle Kanäle hinweg eine nahtlose Beziehung zum potenziellen Kunden ermöglicht werden kann.

Die Wissenschaftler interessierte vor allem, wie schnell Unternehmen auf neue und veränderte Bedürfnisse reagieren, die durch die Krise ausgelöst wurden. Zwar wurden die ersten Innovationen im asiatischen Raum auf den Markt gebracht, dies sei aber darauf zurückzuführen, dass das Virus und die Erkrankung dort als erstes auftraten, erklärt Ebersberger.

Dies wird deutlich, wenn man sich die sogenannte lokale Reaktionszeit ansieht. Sie erfasst die Zeit, wenn das Virus zum ersten Mal die Schwelle von 100 bestätigten Corona-Fällen in dem jeweiligen Land überschreitet bis hin zur Einführung von Innovationen. Hier reagierten mit durchschnittlich 38 Tagen weltweit alle Regionen der Welt gleichermaßen schnell.

Allerdings brauchten weltweit die Start-ups neun bis zehn Tage weniger als etablierte Unternehmen, um mit ihren Innovationen auf den Markt zu kommen.

?Insbesondere die organisatorische Flexibilität und Energie können als Vorteile betrachtet werden, die Start-ups mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeprägter aufweisen als etablierte Unternehmen?, so der Experte.

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