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Neue dynamische Märkte, vor allem in den Boomregionen Asiens und Osteuropas, gewinnen für den deutschen Automobil- und Maschinenbau zunehmend an Bedeutung. 

Süddeutschland ist Vorreiter bei der Digitalisierung

Erscheinungsdatum Website: 30.11.2020 16:15:02
Erscheinungsdatum Publikation: 01.12.2020

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BERLIN (Dow Jones)--Trotz des enormen Schubs durch die Corona-Pandemie gibt es beim Stand der Digitalisierung zwischen den einzelnen Branchen und Regionen weiterhin enorme Unterschiede. Süddeutschland zeigt sich als Vorreiter, während der Westen Deutschlands in Sachen Digitalisierung noch aufholen muss. Insgesamt sei der Grad der Digitalisierung in Deutschland weiterhin ausbaufähig, so das Ergebnis eines neuen Index zum Stand der Digitalisierung, den das Bundeswirtschaftsministerium anlässlich des Digital-Gipfels 2020 vorgestellt hat.

Am weitesten fortgeschritten bei der Digitalisierung sind demnach aktuell die Informations- und Kommunikationsbranche (IKT), der Fahrzeugbau und die Branchen Elektrotechnik und Maschinenbau, erklärte das Ministerium. Vergleichsweise niedrig sei der Digitalisierungsgrad im Tourismus, Handel und in der Logistik.

Das Ministerium erhofft sich, dass Politik und Wirtschaft mit dem neuen Digitalisierungsindex zukünftig ihre Maßnahmen zur Stärkung der Digitalisierung in Deutschland noch gezielter ausrichten können. Anhand von 37 Indikatoren erfasst und quantifiziert der neue Index den bisher erreichten Stand. Analysiert werden die Unterschiede zwischen Branchen, Unternehmensgrößen, Gruppen von Bundesländern und Regionstypen.

"Wir sehen, dass es beim Grad der Digitalisierung zwischen den Branchen enorme Unterschiede gibt. Auch kleine und mittlere Unternehmen schöpfen ihre Digitalisierungspotentiale noch nicht in vollständigem Umfang aus", erklärte Thomas Jarzombek, Beauftragter des Bundeswirtschaftsministeriums für die Digitale Wirtschaft und Startups. Hier wolle das Ministerium mit seinen Programmen wie "Digital Jetzt" und den Mittelstand 4.0 Kompetenzzentren im ganzen Land helfen.

Große Unternehmen und Süddeutschland deutlich vorne

Die Untersuchung zeige zudem, dass Großunternehmen mit mehr als 249 Beschäftigten einen deutlich höheren Digitalisierungsgrad aufweisen als mittelständische Unternehmen mit 50 bis 249 Beschäftigten. Kleine Unternehmen, die bis zu 49 Angestellte haben, weisen insgesamt noch das größte Digitalisierungspotenzial auf.

Süddeutschland stehe beim Digitalisierungsgrad an der Spitze. "Das liegt zum einen daran, dass im Süden sehr viele Unternehmen sitzen, die besonders intensiv forschen, beispielsweise aus der Automobilindustrie, der Elektrotechnik und dem Maschinenbau", erklärten Forscher des Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW), die den Digitalisierungsindex gemeinsam mit anderen Forschungsinstituten für das Ministerium erstellt haben. Insgesamt zeigten sich "enorme Unterschiede", so das IW. Auch Ballungsgebiete wie Berlin, Dresden, Hannover, Hamburg, München und Köln erreichten sehr hohe Werte.

"In den anderen drei Regionen Deutschlands ist die Forschungs- und Innovationsaktivität mit Digitalisierungsbezug wesentlich geringer", so das Fazit der IW-Forscher. Der Norden könne jedoch unter anderem durch ein vergleichsweise gutes Breitbandnetz punkten und landet hinter dem Süden auf dem zweiten Platz.

Unternehmen in Westdeutschland seien dagegen schlechter mit schnellem Internet ausgestattet. Hinzu komme, dass es hier besonders viel Potenzial im Hinblick auf den Ausbau der Forschungs- und Innovationsaktivitäten der Unternehmen gebe. Ostdeutschland schneidet mittelmäßig ab. Zwar gebe es hier viele digitale Startups, allerdings vergleichsweise wenig IT-Fachkräfte.

Die nächsten Ergebnisse zum Digitalisierungsindex sollen im Herbst 2021 vorliegen. Das Ministerium will zudem auf Seite www.de.digital künftig regelmäßig neue Informationen zum Stand der Digitalisierung in Deutschland sowie zur Umsetzung von Initiativen und Projekten bereitstellen.

Der Index wird erstellt vom IW, dem ZEW - Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung sowie dem Forschungsinstitut für Rationalisierung (FIR) an der RWTH Aachen und dem Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW).

ma

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