Märkte der Welt

Der Newsletter "Märkte der Welt" enthält - nach Regionen gegliedert - wöchentliche Zusammenfassungen und Hintergrundanalysen der wichtigsten Nachrichten zur Außenwirtschaft sowie Informationen zu Auslandsaktivitäten deutscher Unternehmen unterschiedlichster Branchen. Zudem sind weiterführende Kontaktadressen mit Ansprechpartnern angegeben. Die Berichterstattung wird durch das weltweite Netz der Bundesagentur für Außenwirtschaft (bfai) unterstützt und ist mit Grafiken und Charts angereichert.

Die wahre Gefahr heißt Deflation

Erscheinungsdatum Website: 30.09.2020 13:55:08
Erscheinungsdatum Publikation: 01.10.2020

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Zum zweiten Mal in den letzten drei Monaten hat das Statistische Bundesamt sinkende Verbraucherpreise vermeldet. Nach 0,1% im Juli ging es nun um 0,2% nach unten. Zwar spielt hierbei auch die Mehrwertsteuersenkung eine Rolle. Trotzdem ist klar, dass sich die Wirtschafts- und Geldpolitik derzeit nicht mit der, seit Jahren eifrig prognostizierten, Inflation auseinander setzen muss, sondern die Gefahr der Deflation deutlich akuter ist.

Dabei sind die konjunkturellen Auswirkungen fallender Preise potenziell verheerend. Sie lösen die Erwartung aus, dass Konsum und Investitionen in der Zukunft günstiger sein werden als in der Gegenwart. Gleichzeitig schrumpfen die Verkaufserlöse für Unternehmen - Investitionen verlieren an Attraktivität.

In normalen Zeiten würde die Zentralbank mit einer Zinssenkung reagieren, was derzeit nicht möglich ist. Auch sind in der derzeitigen Situation Lohnzuwächse schwierig durchzusetzen, da das Angebot freier Arbeitskräfte groß und die Verhandlungsposition der Arbeitnehmer schwach ist. Der starke Euro tut sein übriges, indem er Importgüter verbilligt.

Als Ausweg aus der Misere bleibt derzeit fast nur die Hoffnung auf hohe Staatsausgaben, um die Deflationsdynamik zu durchbrechen. Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst hätten da eine Idee.

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