Märkte der Welt

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Der Asienhandel trotzt der Corona-Krise

Erscheinungsdatum Website: 23.09.2020 14:25:05
Erscheinungsdatum Publikation: 24.09.2020

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Die schnelle Erholung Chinas ist der große Lichtblick

HAMBURG (NfA)--Trotz negativer Vorzeichen blieb der deutsche Außenhandel mit der Region Asien-Pazifik im ersten Halbjahr 2020 verhältnismäßig stabil. Einem starken Einbruch der gesamten deutschen Exporte in die Welt (minus 13,4%) in den ersten sechs Monaten des Jahres stand ein Minus von nur 2,2% der Ausfuhren nach Asien-Pazifik gegenüber, wie der Ostasiatische Verein (OAV)mitteilt.

Auch importseitig ging der deutsche Handel mit der Region mit lediglich 0,9% nur geringfügig zurück (Welt: 10,2%). Das Handelsvolumen verringerte sich somit um nur 3,1 Mrd Euro auf 202,3 Mrd. Der Handel mit den asiatisch-pazifischen Staaten erreichte im ersten Halbjahr einen Anteil von fast 19% des deutschen Außenhandels.

Der vergleichsweise moderate Rückgang dürfte maßgeblich auf die zügige Erholung der chinesischen Wirtschaft im zweiten Quartal zurückzuführen sein. Der bilaterale Handel mit der Volksrepublik verringerte sich im ersten Halbjahr um 3,5% (3,5 Mrd Euro), ein Großteil des Rückgangs war jedoch bereits im ersten Quartal zu verzeichnen (6,8%). Die deutschen Exporte gingen etwas stärker zurück (4,2%) als die Importe aus China (2,8). Mittlerweile haben sich die deutschen Ausfuhren ins Reich der Mitte jedoch wieder erholt. So betrug das Minus im Juli gegenüber dem Vorjahresmonat nur noch 0,1%. Aufgrund der schnellen wirtschaftlichen Erholung der chinesischen Wirtschaft könnte die Volksrepublik in diesem Jahr die USA, welche besonders hart von der Corona-Pandemie getroffen wurden, als größten Abnehmer deutscher Waren ablösen, prognostiziert der OAV.

Die Ausfuhren nach Japan entwickelten sich im ersten Halbjahr ebenfalls negativ (minus 5,3%) und beliefen sich auf fast 9,8 Mrd Euro. Japan liegt damit in etwa gleichauf mit Südkorea, welches Waren im Wert von knapp 9,7 Mrd Euro aus Deutschland importierte. Die Exporte nach Korea konnten trotz der Corona-Krise mit einem Plus von 12,8% überraschend stark zulegen, was vor allem auf die gestiegenen Ausfuhren deutscher Kraftfahrzeuge zurückzuführen ist. Umgekehrt stiegen auch die deutschen Importe aus Südkorea um 5,9% auf insgesamt 6,5 Mrd Euro.

Der deutsche Außenhandel mit Indien blieb weitestgehend stabil. Die Exporte lagen mit einem leichten Minus von 0,1% fast gleichauf mit den Vorjahreswerten und beliefen sich auf 5,8 Mrd Euro. Auch die Importe blieben mit einem Anstieg von 0,6% stabil. Es steht jedoch zu erwarten, dass der bilaterale Handel aufgrund des Einbruchs der indischen Wirtschaft (minus 23,9% des BIP im zweiten Quartal) zum Ende des Jahres im negativen Bereich abschließen wird.

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