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GM scheitert mit Antrag auf Wiederaufnahme des Verfahrens gegen Fiat

Erscheinungsdatum Website: 17.08.2020 16:40:03
Erscheinungsdatum Publikation: 18.08.2020

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DETROIT (Dow Jones)--General Motors ist vor Gericht mit dem Versuch gescheitert, eine Wiederaufnahme seines Verfahrens gegen Fiat Chrysler zu erwirken. GM beschuldigt den Konkurrenten der Korruption bei Verhandlungen mit Arbeitnehmervertretern und hatte deshalb im vergangenen Herbst Klage eingereicht, die im Juli aber abgewiesen wurde. Anfang August bat GM das Gericht, die Entscheidung zu überdenken: Der Autobauer gab an, neue Beweise gefunden zu haben.

Diese neuen Beweise würden die Behauptung untermauern, dass Fiat Chrysler versuchte, seinen größeren Konkurrenten durch ein mutmaßliches Bestechungssystem zu schwächen. Daran sollen auch Spitzenfunktionäre der Autogewerkschaft UAW beteiligt gewesen sein.

Fiat Chrysler hat die Klage von GM als unbegründet bezeichnet und die Vorwürfe bestritten.

In seiner Entscheidung bezeichnete Richter Paul Borman den Antrag von GM, seine frühere Beschwerde zu ändern, "einen verbotenen Versuch, zum zweiten Mal in den Apfel zu beißen". Die neuen Anschuldigungen von GM, Fiat Chrysler habe zwei hochrangige UAW-Vertreter angeworben und sie mit Geldern aus Offshore-Bankkonten bezahlt, seien zu spekulativ, um eine Überprüfung seiner früheren Entscheidung, den Fall abzuweisen, zu rechtfertigen. Das Urteil markiert einen weiteren Rückschlag für GM in seinem ungewöhnlichen Rechtsstreit mit seinem wichtigsten Konkurrenten.

Ein GM-Sprecher sagte, das Unternehmen sei enttäuscht über die Entscheidung und werde in Berufung gehen.

Die Klage beruhte weitgehend auf Enthüllungen, die im Rahmen einer jahrelangen bundesstaatlichen Untersuchung von Korruption bei der UAW bekannt wurden. Die Untersuchung hat bisher zu 14 Verurteilungen geführt, unter anderem von Spitzenfunktionären der Gewerkschaft und einem ehemaligen leiteten Angestellten bei Fiat Chrysler.

In der ursprünglichen Klageschrift behauptet GM, dem Konzern seien dadurch zusätzliche Arbeitskosten in Höhe von 1 Mrd Dollar entstanden. Die ganze Sache sei von dem damaligen Vorstandsvorsitzenden Sergio Marchionne orchestriert worden, der 2018 starb. Richter Borman wies den Fall im Juli ab, da GM nicht nachweisen könne, ein Hauptopfer des mutmaßlichen Fehlverhaltens gewesen zu sein.

ma

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