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Stahl: Beispielloser Einbruch der Nachfrage

Erscheinungsdatum Website: 17.08.2020 16:35:02
Erscheinungsdatum Publikation: 18.08.2020

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LONDON (ma/MBI)--Weltweit ist die Stahlproduktion in Folge der Coronavirus-Pandemie im ersten Halbjahr in besispiellosem Maße eingebrochen, zieht das britische Stahlberatungshaus MEPS Bilanz. "Kein anderes Ereignis hat in so kurzer Zeit zu einem solch drastischen Rückgang des Stahlverbrauchs geführt, auch nicht die Finanzkrise des Jahres 2009?, schreiben die Berater.

In Folge mussten Stahlproduzenten auf der ganzen Welt schnell auf das sich verändernde Umfeld reagieren und drastische Maßnahmen ergreifen. Die Stahlerzeugung brach in den meisten großen Produzentenländern ein. Einige der größten prozentualen Rückgänge wurden in der Europäischen Union, Indien und den Vereinigten Staaten verzeichnet.

Viele Stahlwerke haben ihre Wartungsarbeiten im ersten Halbjahr erweitert oder vorgezogen. Darüber hinaus wurde die Kapazität der Elektrolichtbogenöfen reduziert.

Viele Hochöfen wurden stillgelegt. Diese müssen nahezu voll ausgelastet sein, um rentabel arbeiten zu können. Während die Produktionsleistung von Elektrolichtbogenöfen schnell angepasst werden kann, ist das Herunterfahren eines Hochofens in der Regel eine langfristige Entscheidung, da die Wiederinbetriebnahme kostspielig ist.

Nun, da der erste Höhepunkt der Pandemie überschritten ist, bewerten viele Stahlhersteller weltweit ihre Mengen für die zweite Jahreshälfte neu. Vorerst bleiben die kurzfristigen Aussichten für den Stahlverbrauch jedoch ungewiss, betont MEPS.

Die Berater rechnen damit, dass die Stahlerzeugung in den meisten Regionen weltweit auch im dritten Quartal nur mit begrenzten Kapazitäten laufen wird. Aus Sicht von MEPS wird es sogar immer wahrscheinlicher, dass einige der vorübergehenden Kapazitätsstilllegungen dauerhaft werden. Welchen Umfang diese dauerhaften Stilllegungen haben werden, ist unklar.

ma

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